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Spielsucht und ihre Folgen Warum sich der „Sportwettensheriff“ Thomas Melchior aus Magdeburg freiwillig in Gefahr begibt

Thomas Melchior aus Magdeburg kämpft öffentlich gegen Sportwetten – und riskiert dabei Anfeindungen und sogar körperliche Angriffe. Seine Geschichte beginnt mit einer Wette auf Bayern München und endet in Haft, Schulden und einem radikalen Neuanfang.

Von Julius Lukas 11.12.2025, 06:00
Merh als 10.000 Wetten hat er verloren: Mit diesem Schild und im Trikot des Gegners stellt sich Thomas Melchior vor Fußballstadien
Merh als 10.000 Wetten hat er verloren: Mit diesem Schild und im Trikot des Gegners stellt sich Thomas Melchior vor Fußballstadien (Foto: Julius Lukas)

Halle/Magdeburg/MZ. - Die Videoclips von Thomas Melchior tun schon beim Anschauen weh. Unter dem Namen „Sportwettensheriff“ ist der 46-Jährige aus Magdeburg auf mehreren Portalen in sozialen Medien aktiv. Dort stellt er sich mit einem Schild in der Hand vor Fußballstadien in Deutschland und Europa. Auf dem Transparent steht: „Wette verloren“. Das ist jedoch nicht der Grund, warum Melchior viel Hass entgegenschlägt. „Verpiss dich“, „Schau, dass du Land gewinnst“ und „Verschwinde, du Sau“ – das sind noch die harmloseren Beschimpfungen, die der gebürtige Görlitzer vor den Arenen zu hören bekommt. „Einmal wurde ich körperlich angegriffen, dabei habe ich einen Zahn verloren“, erzählt er. „Aber das ist es mir wert, es geht um die Sache: Andere von Sportwetten fernzuhalten.“