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Regionalverkehr rollt wieder an Sturmtief "Sabine" legt Verkehr in Mitteldeutschland lahm

10.02.2020, 09:36
Ein Reisender steht am frühen Morgen in einem Hauptbahnhof und informiert sich an der Anzeigetafel der Deutschen Bahn.
Ein Reisender steht am frühen Morgen in einem Hauptbahnhof und informiert sich an der Anzeigetafel der Deutschen Bahn. dpa

Halle (Saale) - Das Sturmtief „Sabine“ hat sich zum Montagmorgen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen beruhigt. „Mitteldeutschland hat es erstmal grob geschafft“, sagte eine Sprecherin des Deutschen Wetterdienstes. Nur in den Bergregionen seien noch Böen bis zu einer Geschwindigkeit von 130 Stundenkilometern zu erwarten.

Ab dem Mittag könne es auch im Tiefland wieder zu stärkeren Sturmböen von bis zu 100 Stundenkilometern kommen. Der Zugverkehr bleibt zunächst beeinträchtigt: In Sachsen fahren die Züge der Länderbahn vorerst nicht, in Sachsen-Anhalt bleiben die Strecken zwischen Sangerhausen und Nordhausen sowie zwischen Haldensleben und Flechtingen gesperrt.

Bahnverkehr rollt am Montagvormittag wieder an

Nachdem die Deutsche Bahn und der Regionalzug-Anbieter Abellio am Sonntagabend den Regionalverkehr in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen eingestellt hatten, soll sich der Zugverkehr hier laut Bahn bis 13 Uhr weitestgehend stabilisieren. Fernzüge sollten jedoch noch bis 10 Uhr stillstehen. 

Wegen der Unwetterschäden konnte zunächst keine zuverlässige Betriebsaufnahme gewährleistet werden, teilte die Deutsche Bahn auf ihrer Internetseite mit. Nach Erkundungsfahrten am Montagmorgen und der erforderlichen Reparaturarbeiten werden die Strecken sukzessive wieder freigegeben. Ab 7.30 Uhr wurde der Bahnverkehr nach und nach wieder aufgenommen. Allerdings komme es weiterhin zu ausfällen und Verspätungen, , hieß es. Die Harzer Schmalspurbahnen hatten den Betrieb nahezu komplett eingestellt - nur die Thüringer Linie wird bedient. 

Reisende in Sachsen-Anhalt sollten am Montag trotzdem mehr Zeit für den Weg zur Arbeit einplanen und weiterhin besonders vorsichtig sein. Nach der Sturmnacht mit erwarteten Windgeschwindigkeiten von 120 Kilometern pro Stunde im Flachland rechnen Polizei und Bahnunternehmen mit Behinderungen und Gefahren auf Straßen, Schienen und Wegen. Es gilt weiter eine amtliche Unwetterwarnung. 

Etliche Einsätze in Sachsen-Anhalt: Scheunendach abgedeckt 

Bis zum Montagmorgen seien der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt hauptsächlich Einsätze wegen umgestürzter Bäume gemeldet worden, sagte ein Sprecher in Halle. Die genaue Anzahl der Einsätze wurde bisher nicht erfasst, da etliche Einsätze direkt über die Feuerwehren abgewickelt worden seien. Personenschäden wurden bisher nicht gemeldet. 

In Alterode, einem Ortsteil von Arnstein (Landkreis Mansfeld-Südharz) ist am Sonntagabend gegen 22 Uhr das Dach einer Scheune abgedeckt worden. Dabei sei auch eine Stromleitung beschädigt worden, die Stromversorgung im Ort war unterbrochen. Personen kamen aber laut Polizei nicht zu Schaden, so die Polizei in Halle. 

Landesweit müsse bis zum Montagvormittag mit herumfliegenden Gegenständen und herabstürzenden Ästen oder Dachziegeln gerechnet werden, teilte etwa der Verkehrswarndienst mit.

Brocken: Bisher Orkanböen mit Tempo 156 gemessen

Auch Autofahrer müssen sich auf den Straßen auf Behinderungen und Sturmschäden einstellen. Zwischen Quedlinburg und Ballenstedt im Harz fielen Teile eines Daches auf die Straße. Der Abschnitt sei in beide Richtungen gesperrt, hieß es vom Verkehrswarndienst. Die Trümmer sollten im Verlauf des Montags beseitigt werden. Bereits am Sonntagabend waren zahlreiche Bundesstraßen zwischenzeitlich durch umgestürzte Bäume blockiert und die Feuerwehren mussten eingreifen.

Das Sturmtief „Sabine“ sorgt seit Sonntagnachmittag für heftigen Sturm in Sachsen-Anhalt. So wurden auf dem Brocken tagsüber bereits extreme Orkanböen mit Tempo 156 gemessen, wie ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes sagte. In der Nacht erwarteten die Meteorologen Spitzengeschwindigkeiten bis 180 Kilometern pro Stunde. Im Flachland sollte es verbreitet mit 100 Kilometern pro Stunde wehen. Auch im Laufe des Montags sollte der starke Wind verbreitet anhalten, verbunden mit kräftigen Niederschlägen. (dpa)

Orkantief Sabine legt den Bahnverkehr still. Die Deutsche Bahn stoppte am Sonntagabend den Fernverkehr im ganzen Land bis mindestens Montag 10 Uhr.
Orkantief Sabine legt den Bahnverkehr still. Die Deutsche Bahn stoppte am Sonntagabend den Fernverkehr im ganzen Land bis mindestens Montag 10 Uhr.
www.imago-images.de
Reisende warten vor der Information der Deutschen Bahn in einem Bahnhofsgebäude. 
Reisende warten vor der Information der Deutschen Bahn in einem Bahnhofsgebäude. 
dpa
Das Sturmtief bringt den öffentlichen Nahverkehr fast vollständig zum Erliegen.
Das Sturmtief bringt den öffentlichen Nahverkehr fast vollständig zum Erliegen.
www.imago-images.de