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Sturmtief Sabine Sturmtief Sabine: Sachsen-Anhalt kommt glimpflich davon - es bleibt ungemütlich

10.02.2020, 13:00

Halle (Saale) - Sturmtief Sabine hat Sachsen-Anhalt kräftig durchgeschüttelt, aber keine größeren Schäden angerichtet. Auf dem Brocken erreichte der Sturm am frühen Morgen eine Windgeschwindigkeit von 171 Km/h, was einem extremen Orkan entspricht. Auch im Flachland wurde zum Teil Orkanstärke erreicht. In Wernigerode wurden nach Angaben einer Sprecherin der Stadt Windgeschwindigkeiten von bis zu 126 Kilometern pro Stunde gemessen.

Sturm Sabine richtet vor allem Sachschaden an

Größere Schäden blieben allerdings aus. Vielerorts stürzten Bäume um. Herumfliegende Gegenstände wie Dachziegel oder Äste richteten vielerorts Schäden an. In einem Ortsteil von Arnstein (Landkreis Mansfeld-Südharz) wurde das Dach einer Scheune abgedeckt.

Betroffen waren verschiedene Landesteile, vor allem der Landkreis Harz. Personen kamen nicht zu Schaden, wie die Polizei mitteilte. Leitstellen hatten vorsorglich mehr Personal im Einsatz, um im Notfall schneller reagieren und koordinieren zu können.

Sturmtief Sabine: 1000 Haushalte im Harz ohne Strom

An manchen Orgen beschädigten Bäume auch die Stromleitung. Vor allem im Harz kam es zu Stromausfällen, teilte eine Sprecherin der Firma Mitnetz Strom (Kabelsketal/Saalekreis) am Montag mit. Rund 1000 Haushalte waren betroffen. Für Probleme sorgte vor allem, dass viele der kaputten Leitungen nur schwer erreichbar waren.

Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr, des Technischen Hilfswerks (THW), Mitarbeiter von Stromversorgern und Stadtwerken sind landesweit im Dauereinsatz, um Schäden zu beseitigen, wie Sprecher mitteilten. Die Nationalparkverwaltung Harz warnte die Menschen dringend davor, in den nächsten Tagen die Wälder zu betreten. Es bestehe eine akute Gefahr für Leib und Leben, da weiterhin Äste herunterfallen oder bereits geschädigte Bäume entwurzelt werden könnten, teilte ein Sprecher mit.

Nach Sturmtief Sabine: Bahnverkehr rollt wieder an

Sowohl die Bahn als auch Abbelio hatten am Sonntagabend den Zugverkehr weitgehend eingestellt. Am Montagvormittag lief der Zugverkehr jedoch auf den meisten Strecken wieder reibungslos an. Allerdings komme es weiterhin zu Ausfällen und Verspätungen, hieß es. Auch am Flughafen in Schkeuditz kam es am Sonntag und Montag zu Problemen. Mehrere Verbindungen fielen aus.

Sturmtief Sabine: Wetterwarnung gilt weiterhin

Ganz ausgestanden ist der Sturm aber noch nicht. Weiter gilt für ganz Sachsen-Anhalt eine amtliche Warnung vor Sturmböen bis 100 Km/h Windgeschwindigkeit. Im Harz muss weiter mit Orkanböen gerechnet werden. Die Warnung gilt vorerst bis Dienstagabend.

Vor allem in Schauer- und Gwitternähe könne es auch im Flachland Orkanböen geben. Zudem sinkt die Temperatur. Am Montagabend und am Dienstag könnte es auch im Flachland vereinzelt schneien. Zum Mittwoch hin soll der Sturm dann nachlassen. Es bleibt mit Schauern und stürmischem Wind aber weiter ungemütlich.

„Sabine“ ist laut DWD ein Winterorkan, wie er etwa alle zwei Jahre vorkommt. So stark wie „Kyrill“ (2007) oder „Lothar“ (1999) sollte „Sabine“ aber nicht werden. (mz/dpa)