Kolonien in Sachsen gesichtet Gefährliche Ameisenart breitet sich aus: Wann kommt sie nach Sachsen-Anhalt?
Die invasive Ameisenart Tapinoma magnum sorgt für Stromausfälle und Gebäudeschäden. Nun wurde sie erstmals in Sachsen nachgewiesen. Breitet sie sich jetzt auch in Sachsen-Anhalt aus?

Magdeburg/Halle (Saale). – Die invasive Ameisenart Tapinoma magnum sorgt zunehmend für Probleme in Deutschland. Nach ersten Vorkommen im Südwesten breitet sich die aggressive Spezies nun auch in anderen Bundesländern aus.
Jetzt wurde sie erstmals in Sachsen bestätigt. Breitet sich die Ameisenart bald auch in Sachsen-Anhalt aus?
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Erstmals in Sachsen nachgewiesen: Ameise bedroht Häuser und Technik
Das Senckenberg Museum für Naturkunde in Görlitz hatte Funde in Dresden-Langenbrück sowie in einem Gartencenter in Coswig bestätigt, wie der MDR berichtet. Es wird vermutet, dass die Tiere mit Pflanzentransporten aus dem Mittelmeerraum eingeschleppt wurden.
Die Ameisen sind nur zwei bis drei Millimeter groß, bilden aber sogenannte Superkolonien mit Hunderttausenden bis Millionen von Tieren. Die Art dringt häufig massenhaft in Häuser ein und kann dabei Strom- und Internetausfälle verursachen. Auch Gehwege und Bordsteine werden von den Ameisen unterhöhlt.
Verbreitung in Deutschland: Vorkommen in Köln und Hannover entdeckt
Die Ameisenart Tapinoma magnum wurde in Deutschland erstmals 2009 in Rheinland-Pfalz entdeckt. Seitdem breitet sie sich kontinuierlich aus.

Inzwischen wurden Vorkommen in Köln, Hannover und dem französischen Elsass entdeckt. In der badischen Grenzstadt Kehl kam es bereits zu Strom- und Internetausfällen. Auch an Bordsteinen und Gehwegen hinterlassen die Ameisen teilweise gravierende Schäden.
Ameisen-Bekämpfung schwierig – Bürger sollen Funde melden
Die Bekämpfung der Ameise gilt als kompliziert. „Es gibt keine Wunderwaffe gegen Tapinoma“, erklärt Lars Krogmann, wissenschaftlicher Direktor des Naturkundemuseums Stuttgart. Einige Kommunen setzen Heißwassergeräte ein. Flächendeckende Lösungen fehlen aber bislang.
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Besorgniserregend sind die Auswirkungen auf Mensch und Technik: Die Tiere beschädigen Kabelanlagen und können bei empfindlichen Personen Allergien hervorrufen. Fachleute raten, Funde über spezielle Internetportale wie das „Naturportal Südwest“ oder das „Tapinoma-Forschungsprojekt“ zu melden.
Charakteristisch für die Tiere ist ein Geruch nach ranziger Butter, der beim Zerdrücken entsteht. Auch zahlreiche Sandhügel an Gehwegen sind Anzeichen für Befall mit der gefährlichen Ameisenart.