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Schüler und Lehrer in Quarantäne Schüler und Lehrer in Quarantäne: Mehrere Schulen in Sachsen-Anhalt sind betroffen

Von Max Hunger und Daniel Salpius 01.09.2020, 08:04
In Sachsen-Anhalt müssen mehrere Schüler und Lehrer in Quarantäne.
In Sachsen-Anhalt müssen mehrere Schüler und Lehrer in Quarantäne. dpa

Dessau/Salzwedel - Kaum zurück im Klassenzimmer müssen dutzende Schüler und Lehrer in Sachsen-Anhalt schon wieder zu Hause bleiben: Am dritten Tag des neuen Schuljahres haben drei Schulen im Land zum Teil ganze Jahrgänge wegen vereinzelter Corona-Fälle in Quarantäne geschickt.

Nach Angaben des Landesbildungsministeriums wurde an einem Gymnasium in Dessau sowie an zwei weiteren Schulen in Salzwedel (Altmarkkreis) je ein Schüler positiv auf das Coronavirus getestet. Die Folge: Schulkameraden und Lehrer, die mit den Infizierten Kontakt hatten, müssen zu Hause bleiben, bis ein negativer Test vorliegt.

Zwei Jahrgänge in Salzwedel in Corona-Quarantäne

Am Salzwedeler Jahn-Gymnasium werden nun zwei ganze Jahrgänge mit insgesamt sechs Klassen und ihren Lehrern zeitweise aus dem Schulgebäude verbannt. Die Lessing-Schule in Salzwedel bleibt noch bis Dienstag ganz geschlossen.

Am Dessauer Gymnasium Philanthropinum betrifft die Quarantäne hingegen nur 27 Schüler. Dass die Schülerschaft hier vergleichsweise glimpflich davonkommt, liegt am vorausschauenden Handeln der Schulleitung. Direktorin Astrid Bach erfuhr nach eigenen Angaben bereits am Donnerstagabend von drei Verdachtsfällen unter ihren Schülern - nicht durch das Gesundheitsamt Dessau-Roßlau, sondern von einer Lehrerin. Bei allen handelt es sich laut Bach um Schüler einer neunten Klasse, die in Ungarn Kontakt zu einem infizierten Kind hatten.

Dessauer Direktorin entscheidet auf eigene Faust und lässt Schüler zu Hause

Auf eigene Faust entschied die Direktorin prompt, die Klasse am Freitag zu Hause zu lassen. Als sich am Samstag schließlich das Gesundheitsamt mit einem positiven Testergebnis bei ihr meldete und die Quarantäne anordnete, zahlte sich das aus. Denn: Am Donnerstag - dem ersten Schultag - waren die Klassen noch einzeln in die Schule bestellt worden. „Sonst hätte jetzt wahrscheinlich der gesamte Jahrgang zu Hause bleiben müssen“, sagt die Direktorin. So wie in Salzwedel.

Ein Fehlverhalten der dortigen Schulen sieht das Bildungsministerium aber nicht: Wie viele Menschen bei einem Verdachtsfall in Quarantäne müssen, hänge von der Zahl der Kontakte ab. Und die sei je nach Personalausstattung und Gegebenheiten auf dem Schulhof und im Klassenzimmer unterschiedlich, sagt Ministeriumssprecher Stefan Thurmann.

Land reagiert gelassen auf Schulstart

In Magdeburg blickt man indes recht gelassen auf den Schulstart. Dass es zu Infektionen komme, sei zu erwarten gewesen, sagt Thurmann. Das Handeln der Ämter und Schulleitungen habe jedoch verhindert, dass alle drei Häuser wieder komplett geschlossen werden mussten. „Die Maßnahmen haben soweit funktioniert“, so Thurmann.

Während für die meisten Schüler am Dessauer Philanthropinum der Präsenzunterricht fortgesetzt wird, herrscht am Salzwedeler Gymnasium laut Ministerium nun eingeschränkter Regelbetrieb. Das heißt: Unterricht im Klassenzimmer nur stundenweise und in kleinen Gruppen. Der Rest geschieht im Home-Schooling. Ein großer Nachteil sei das aber nicht, beteuerte Thurmann. Inzwischen seien Lehrer und Schüler dabei besser eingespielt als noch zu Beginn der Pandemie. „Ganz bei Null sind wir hier jetzt nicht mehr.“ (mz)