Alleinerziehende Sachsen-Anhalt: Jeder zweite Alleinerziehende auf Hartz IV angewiesen

Halle (Saale) - Alleinerziehende sind in Sachsen-Anhalt trotz leichter Verbesserungen immer noch deutlich häufiger auf Hartz IV angewiesen als im Bundesschnitt. Knapp 48 Prozent aller Familien mit nur einem Elternteil waren im vergangenen Jahr von staatlicher Unterstützung abhängig, wie die Landesarbeitsagentur am Donnerstag mitteilte. Das entspreche einem Rückgang um zwei Prozentpunkte seit 2014. Bundesweit liege der Anteil der Alleinerziehenden, die Hartz IV beziehen, bei 38 Prozent.
Einkommen reicht nicht für den Lebensunterhalt
Laut der jüngsten Auswertung der Bundesagentur für Arbeit lebten 27.200 Alleinerziehende mit minderjährigen Kindern von staatlicher Hilfe. Knapp die Hälfte von ihnen, nämlich 12.200, waren arbeitslos. Das seien etwa 500 weniger als 2014. In den anderen Familien arbeitete das alleinerziehende Elternteil zwar, das Einkommen reichte jedoch nicht für den Lebensunterhalt. Die sogenannten Aufstocker arbeiten dann etwa Teilzeit oder im Niedriglohnsektor.
Viele Alleinerziehende arbeiteten in Berufen mit Schichtsystem
„Alleinerziehende haben es auf dem Arbeitsmarkt nach wie vor schwer“, erklärte Agenturchef Kay Senius. Sinnvoll seien etwa flexible Arbeitszeitmodelle sowie längere Öffnungszeiten ausgewählter Kitas. Viele Alleinerziehende arbeiteten in Berufen mit Schichtsystem, etwa in der Pflege oder im Handel. (dpa)