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Kommentar zum Zugbetreiber Start Reisende dürfen saubere Züge erwarten

Sachsen-Anhalts Nahverkehrsgesellschaft Nasa kritisiert den Zugbetreiber Start für mangelnde Sauberkeit. Was Reisende erwarten dürfen.

Von Alexander Schierholz 10.06.2025, 18:00
Zugreisende bekommen viel zu häufig nicht die Leistung, für die sie bezahlt haben, meint unser Kommentator.
Zugreisende bekommen viel zu häufig nicht die Leistung, für die sie bezahlt haben, meint unser Kommentator. (Foto: MZ / Stedtler)

Halle/MZ - Nach den Erschütterungen der Abellio-Pleite war die Bahn-Tochterfirma Start in Sachsen-Anhalt so etwas wie der Retter in der Not: Der Zugbetrieb in weiten Teilen des Landes musste, anders als in anderen von der Abellio-Krise betroffenen Bundesländern, nicht binnen weniger Wochen eingestellt werden. Abellio konnte das Dieselnetz weiter bedienen, bis Start übernahm.

Kein halbes Jahr später scheint aus dem Retter in der Not ein Sorgenkind geworden zu sein: Ersatzfahrzeuge, die den Dienst versagten. Zu kurze Bahnen. Züge, in denen mal wieder der Müll eingesammelt und geputzt werden müsste. Manches davon mag Pech sein, manches sich mit Zeitdruck erklären lassen, aber eben nicht alles: Wenn Reinigungsvorgaben nicht eingehalten werden, dann hat das weder etwas mit der Insolvenz von Abellio zu tun noch mit der Frist für die Neuausschreibung der Strecken, so kurz diese angesichts der komplexen Anforderungen auch gewesen sein mag; da darf es keine Ausreden geben.

Zugreisenden wird viel zugemutet. Häufig, viel zu häufig bekommen sie nicht die Leistung, für die sie bezahlt haben. Dazu gehören nicht nur Pünktlichkeit und erreichbare Anschlüsse, sondern auch Sauberkeit. Start, aber auch die Landesnahverkehrsgesellschaft Nasa, sind in der Pflicht, diese Leistung verlässlich sicherzustellen, jetzt und in Zukunft.