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Patenschaften retten Tiere Patenschaften retten Tiere: Zoos in Sachsen-Anhalt brauchen Unterstützer

Von Romina Kempt 19.05.2019, 15:14
Ein junges Zweifinger-Faultier, das im Bergzoo Halle zur Welt kam.
Ein junges Zweifinger-Faultier, das im Bergzoo Halle zur Welt kam. dpa

Halle (Saale)/Dessau-Roßlau - Pate von Erdmännchen, Pony oder Tiger sein - das ist in Sachsen-Anhalts Zoos möglich. Doch jede Patenschaft hat ihren Preis, wie aus einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) hervorgeht.

In einigen Tierparks müssten Tierfreunde mehrere Hundert oder sogar mehrere Tausend Euro dafür hergeben. Im Gegenzug bekämen die Paten eine Urkunde, dürften ihre Lieblinge mitunter auch füttern und würden vor allem etwas Gutes für die Zoos leisten.

In der Landeshauptstadt könnten Interessierte derzeit für 68 Tierarten eine Patenschaft abschließen - online oder vor Ort, wie der Zoo Magdeburg mitteilte. Am beliebten sind laut Zoo Erdmännchen und Brillenpinguine.

Patenschaften sind ab 25 Euro möglich

Eine Patenschaft beginne bei 25 Euro - etwa für Wellensittiche und Steppenschildkröten. Am teuersten seien mit 4.500 Euro die Elefanten, erklärte eine Zoosprecherin.

Auch im Bergzoo Halle kosteten die Patenschaften für Elefanten am meisten. Stolze 2.500 Euro müssten Interessierte investieren, wie eine Sprecherin des Fördervereins des Zoos sagte.

Der Elefantenbulle Abu und das Elefantenbaby Tamika hätten derzeit einen Paten. Die beiden Kühe und das zweite Kalb warteten noch auf einen Spender. Mit dem Geld unterstütze der Verein wichtige Bauvorhaben im Zoo.

Bergzoo Halle: Zehntausende Euro Spendengelder für Sanierung einer Anlage

Unter anderem sollen dieses Jahr Zehntausende Euro in die Sanierung einer Zooanlage fließen. Der Zoo in Halle beherbergt nach eigenen Angaben etwa 1.700 Tiere auf dem neun Hektar großen Gelände am Reilsberg.

Vorsitzender des Vereins ist übrigens Sachsen-Anhalts Bildungsminister Marco Tullner (CDU). Ein Patentier habe er derzeit nicht, sagte die Vereinssprecherin. Nach Angaben des Fördervereins sind allgemein aber Erdmännchen, Minischweine und Pinguine besonders heiß begehrt. Sie kosteten jährlich zwischen 50 und 180 Euro.

Wer im Bergzoo Halle eine Patenschaft eingeht, dessen Name wird auf einer speziellen Patentafel vermerkt und der jeweiligen Personen oder Firma eine Patenurkunde ausgestellt. Wer pro Jahr mindestens 1.000 Euro in seine Patenschaft investiert, findet seinen Namen auf einer Tafel direkt am Gehege wieder.

Auch in anderen Zoos Sachsen-Anhalts sind Patenschaften möglich

Weitaus weniger kosteten die Patenschaften in einem der kleineren Tiergärten im Land, in Stendal. Dort könnten Tierliebhaber Erdmännchen, Schildkröte oder Totenkopfäffchen mit einer Spende unterstützen, wie ein Stadtsprecher erklärte. Für sie müssten Paten zwischen 25 und 95 Euro zahlen. Am teuersten seien mit 150 Euro die Patenschaften für Schwarzbär, Sibirischer Tiger und Wolf. Im vergangenen Jahr erhielt der Tierpark mit Hilfe der Paten 4.890 Euro.

Im Tierpark Dessau-Roßlau würden dank der Patenschaften jährlich rund 23.500 Euro hinzukommen, wie ein Stadtsprecher erklärte. Für einen Braunbären müssten Paten 1.000 Euro zahlen, für einen Jaguar 750 Euro. Am beliebtesten seien jedoch Kaninchen, Präriehunde und Wellensittiche. Die günstigsten Patenschaften können Interessierte den Angaben zufolge für 5 Euro bekommen. Dann sind sie Pate einer Fauchschabe.

Paten bekommen auch Besonderheiten zurück

Die Paten müssten zwar Geld geben, aber würden auch etwas bekommen, hieß es. In den meisten Zoos erhielten die Spender eine Urkunde und Informationen über ihr Patentier.

In Halle, Magdeburg und Stendal etwa gebe es zudem Patentage, an denen die Tierfreunde zu ihren Lieblingen geführt würden, so die Sprecher. Einige Arten dürften auch gefüttert werden. Außerdem würden die Paten mit dem Geld wichtige Bauvorhaben und die Pflege der Tiere unterstützen.

Sachsen-Anhalt ist mit diesen Initiativen übrigens nicht allein. Ob Wildkatzen, Büffel oder Vogelspinnen - für Zoos, Tierparks und Wildtierstationen in Mitteldeutschland werden Patenschaften von Tierliebhabern immer wichtiger.

„Diese Form der Spenden wird dringend gebraucht“, sagte Claudia Wilhelm, Geschäftsführerin des Wildtierlands Hainich, dass das Wildkatzendorf Hütscheroda am Nationalpark Hainich (Thüringen) betreibt. Das gelte auch für den Thüringer Zoopark Erfurt und der Tierpark Gera. (dpa/mz)