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Kalte Nächte Obdachlose in Sachsen-Anhalt: Unterkünfte im Winter

23.02.2018, 17:49

Halle (Saale) - Im Winter ist das Leben auf der Straße für viele Obdachlose härter als sonst, in besonders kalten Nächten sterben auch in Deutschland immer wieder wohnungslose Menschen. Im südlichen Sachsen-Anhalt haben verschiedene Städte und Landkreise Übernachtungsangebote für Obdachlose geschaffen - hier finden Sie eine Übersicht.

Im Kreis Wittenberg kümmert sich die Diakonie um Hilfe für Obdachlose im Winter. Das Diakonische Werk im Kirchenkreis Wittenbergöffnet in der Juristenstraße 1/2 eine Begegnungsstätte für Obdachlose mit Suppenküche. Sie hat Montag bis Sonntag von 08.30-14.00 Uhr offen. „Menschen sollen für einen Teil des Tages von der Straße geholt und mit einem warmem Essen bzw. Getränk versorgt werden. Gleichzeitig wird eine soziale Betreuung und Beratung (Waschen, Duschen, Kleiderwechsel, Gespräche) angeboten“. Koordinatorin ist Manuela Müller, Telefon: 03491-88500. Ein weiteres Angebot ist das Haus der Wohnhilfe. „Hier können Menschen der Stadt Wittenberg untergebracht werden, die von Obdachlosigkeit bedroht sind. Diese Personen werden durch die Stadt Wittenberg zugewiesen und erhalten im Haus der Wohnhilfe die Möglichkeit zu wohnen. Diese Unterbringung ist gestaffelt nach Wohneinheiten/Bettenplätzen und Nachtasyl.“ Ansprechpartner sind die Betreuerinnen Silvana Freisdorf (Telefon: 03491-408984) und Carmen Wolfsteller (03491-408984).

In der Stadt Halle stehen insgesamt 150 Plätze für Wohnungslose zur Verfügung. Zusätzlich hält die Stadt 28 Plätze im Notquartier bereit. Neben dem Haus der Wohnhilfe gibt es Angebote wie die Wärmstube der Stadtmission in der Hermann-Straße, den Elisabeth-Tisch im Elisabeth-Krankenhaus und die Bahnhofsmission. Dort können sich Personen ohne Unterkunft aufwärmen und eine warme Mahlzeit erhalten.

Die Stadt hat das Konzept für das Haus der Wohnhilfe in diesem Jahr neu ausgerichtet, erklärt Katharina Brederlow, Beigeordnete für Bildung und Soziales. Zudem wurde das Projekt „Wohntraining“ eingeführt, welches zum Ziel hat, die Tagesstrukturen junger Erwachsene zu Festigen und somit auf das dauerhafte Führen einer eigenen Wohnung zu befähigen. Dazu hat die Stadt Halle fünf Wohnungen angemietet. Außerdem sind Streetworker im Auftrag der Stadt in Halle unterwegs. Wie viele Obdachlose derzeit auf den Straßen der Stadt leben, ist nicht bekannt.

Die Stadt Bernburg betreibt in der Auguststraße 68 eine Obdachlosenunterkunft. Sie hat 24 Stunden geöffnet und befindet sich im Sozialzentrum samt Suppenküche. Für ein warmes Mittag zahlen die Bewohner einen Euro. Außerdem ist in dem Gebäude auch die Ausgabe der Tafel und ein Kleidungs- und Möbellager für Bedürftige.

In Dessau gibt es eine Obdachloseneinrichtung. Die Unterkunft im Rosenhof 7 ist als Notunterkunft für Männer, Frauen und Familien vorgesehen. Warmes Essen wird in der Bahnhofsmission und in der Suppenküche angeboten. Ansprechpartner ist Frau Steuber vom Amt für Soziales und Integration der Stadt. Sie ist Dienstags von acht bis zwölf Uhr und 13:30 Uhr bis 17:30 Uhr sowie Donnerstags von acht bis zwölf Uhr und 13:30 Uhr - 16:00 Uhr erreichbar. Außerhalb der Sprechzeiten können Polizei oder Bahnhofsmission helfen. Die Suppenküche der Evangelischen Stadtmission Dessau in der Stenesche Straße 63 versorgt Bedürftige mit einem warmen Essen. Sie hat Montag bis Freitag von 9.30 bis 15.00 Uhr und am Wochenende und an Feiertagen von elf bis 14 Uhr geöffnet. Dort gibt es Frühstück, täglich ein warmes Mittagessen und teilweise auch Kaffeetafel und Abendbrot.

Im Landkreis Mansfeld-Südharz können Obdachlose im Haus der Wohnhilfe bei der Abi Sangerhausen schlafen. Die Unterkunft ist in der Lengefelder Straße 7, Ansprechpartner ist Antje Petersen (Telefon: 03464/570616, Mail: [email protected]). Tagsüber muss das Haus allerdings verlassen werden. In Hettstedt, Arnstein, Eisleben, Hergisdorf, Mansfeld haben die Ordnungsämter Wohnungen angemietet, die man Obdachlosen zur Verfügung stellt. Informationen dazu gibt es bei den jeweiligen Ordnungsämtern.

Die Stadt Quedlinburg hat mehrere Wohnungen in der Kernstadt angemietet, so dass eine Unterbringung getrennt nach Männern und Frauen möglich wäre. Allerdings habe sich seit mehreren Jahren keine obdachlose Frau bei der Stadt gemeldet. Anfragen zu den Unterkünften sind über das Sachgebiet Gefahrenabwehr bei der Stadt möglich (03946/905638) - außerhalb der Dienstzeiten der Stadt hilft die Polizei, Telefon 03946/9770.

In Bitterfeld-Wolfen betreibt die Stadt eine Obdachlosenunterkunft in der Jeßnitzer Straße 6. Einlass ist täglich ab 17:30 Uhr, spätestens acht Uhr am Morgen müssen die Obdachlosen die Unterkunft wieder verlassen. Die Obdachlosenunterkunft bietet eine Unterbringung in einem Gemeinschaftszimmer mit Bad mit Dusche und einer Küche mit der Möglichkeit, sich warme Speisen zu zubereiten. Ansprechpartner sind Herr Trampenau und Frau Prokisch vom Sachbereich allgemeine Ordnung/Gewerbe der Stadt. In der Jeßnitzer Straße 6 befindet sich auch die „Bitterfelder Tafel“. Dort können sich die Betroffenen auch eine warme Mahlzeit und Lebensmittel holen. In Sandersdorf-Brehna unterstützt das Ordnungsamt, Bahnhofstraße 2, Obdachlose im Winter. (mz)