Nutztiere durch Wölfe getötet Nutztiere durch Wölfe getötet: Sachsen-Anhalt will Halter unterstützten

Iden/Magdeburg - Verstärkung für das Wolfskompetenzzentrum: Die Einrichtung in Iden in der Altmark soll künftig fünf Mitarbeiter umfassen. Noch bis zum 12. Juni läuft die Ausschreibung für drei weitere Experten, wie das Umweltministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Bislang sind dort zwei Fachleute beschäftigt, die sich vor allem um die Rissbegutachtung und die Beratung von Tierhaltern kümmern. Das Kompetenzzentrum ist eine Reaktion des Landes auf die wachsende Zahl der Raubtiere und die zunehmenden Konflikte mit Nutztierhaltern.
Wölfe in Sachsen-Anhalt: erste Erfolge durch die Arbeit der Experten
Im Mai wurden zudem laut Ministerium sechs Mitarbeiter aus den Landesforstbetrieben geschult. Auch sie sollen künftig gerissene Tiere begutachten. Insgesamt stehen somit gegenwärtig acht solche Experten zur Verfügung; die Neueinstellungen beim Wolfskompetenzzentrum kommen hinzu. Gesucht werden ein Leiter, ein Sachbearbeiter fürs Wolfsmonitoring und ein Sachbearbeiter für das Herdenschutzmanagement.
Die Arbeit Experten in der Altmark zeigt aus Sicht des Umweltressorts erste Erfolge. So sei etwa nach vermehrten Wolfsangriffen auf eine Rinderherde bei Karow (Kreis Jerichower Land) unbürokratisch Hilfe geleistet worden. Durch einen entsprechenden Zaun sei die Herde nun geschützt. Zudem gehen die Fachleute in Schulen, Kitas und Vereine, um dort über den Wolf zu informieren.
Das jüngste Wolfsmonitoring hatte gezeigt, dass die Zahl der Raubtiere in Sachsen-Anhalt wächst. Im Beobachtungsjahr 2015/16 wurden 78 Wölfe aller Altersklassen nachgewiesen, 2014 waren es noch 64. Alles in allem gehen die Experten von aktuell zwölf Rudeln und einem Paar im Land aus. Vor allem die Halter von Nutztieren wie Schafen und Rindern sehen die Zunahme kritisch und fürchten um ihre Herden.
Nach Ministeriumsangaben konnten in diesem Jahr bislang 64 gerissene Nutztiere definitiv dem Wolf zugeordnet werden, bei 24 weiteren ist ein Zusammenhang wahrscheinlich. Im vergangenen Jahr waren es insgesamt 135 Tiere. (dpa)