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Museen und Gedenkstätten Museen und Gedenkstätten: DDR-Geschichte in Sachsen-Anhalt

Von Romina Kempt 28.09.2016, 04:51
Ein mit nur in der DDR erhältlichen Gegenständen und Waren eingerichteter Konsum, aufgenommen im Haus der Geschichte in Lutherstadt Wittenberg
Ein mit nur in der DDR erhältlichen Gegenständen und Waren eingerichteter Konsum, aufgenommen im Haus der Geschichte in Lutherstadt Wittenberg dpa-Zentralbild

Halle (Saale) - Sie ist längst Geschichte, doch an vielen Stellen noch präsent: Die DDR-Zeit. Zahlreiche Museen und Gedenkstätten im Land beschäftigen sich mit dem Abschnitt zwischen Ende des Zweiten Weltkriegs und Mauerfall. Eine Auswahl der Einrichtungen in Sachsen-Anhalt, die ganz unterschiedliche Facetten beleuchten:

Wie das Stasi-Gefängnis in Bautzen verbinden viele Menschen auch den „Roten Ochsen“ in Halle mit der düsteren Seite der DDR. Bis 1989 wurden in dem Gefängnis in der Saalestadt Regimegegner inhaftiert, dies begann schon zu NS-Zeiten. 1996 wurde aus dem historischen Ort eine Gedenkstätte. Noch heute befindet sich in dem Gebäude auch eine Justizvollzugsanstalt.

Im „Haus der Geschichte“ in Wittenberg ist der Alltag in der DDR anhand originalgetreu gestalteter Räume und Exponate noch immer zu erleben. Zu sehen sind öffentliche Orte wie eine Tanzbar mit der wohl einzigen noch vollständig erhaltenen, selbstgebauten Discoanlage, eine Dorfkneipe, ein Konsum, ein Klassenraum und ein original eingerichteter Kindergarten. Zum Highlight des Museums gehören die Dauerausstellungen „DDR-Alltagsdesign & -Formen der 70er Jahre“.

Marienborn, einst größter Grenzübergang zwischen Ost und West, war ein Ort von Schikane und Tristesse. Heute ist es eine Gedenkstätte an der Grenze zwischen Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. Am Originalschauplatz der Deutschen Teilung können Interessierte Geschichte hautnah nachempfinden. 1996 wurde der einstige Grenzübergang zu einem modernen Besucherzentrum mit Ausstellung ausgebaut.

Spielzeug aus der DDR zeigt ein kleines Museum in Aschersleben. Ein erst im April 2013 gegründeter Verein hat nach eigenen Angaben rund 7500 Spielzeuge gesammelt - vom Puppenwagen über den Plaste-Kipper bis zu Brettspielen. „Uns ist daran gelegen, euch eure Kindheit noch mal in Erinnerung zu rufen und die alten guten Kindertage wieder aufleben zu lassen“, heißt es im Online-Auftritt des Museums. Es gehe nicht um die politische Aufarbeitung der DDR-Geschichte, sondern um das Spielzeug. Einem Sprecher zufolge kommen jährlich etwa 10 000 Besucher. (dpa)