Magdeburg: Arminia-Bielefeld-Fanclub und Ärger über Raucherpause in Staatskanzlei
Fußball und Politik, das passt gelegentlich gut zusammen. Dabei muss es gar nicht um Finanzgeschäfte und Geldkoffer gehen. Auch die eine oder andere bewährte Kicker-Technik kann vom Rasen aufs Parlaments-Parkett geholt werden.
So sind politische Erzfeinde in Sachsen-Anhalt in Sachen Internet-PR längst zu hautenger Manndeckung übergegangen: Kaum muckt ein Abgeordneter auf, setzt die Gegenseite auch schon zur verbalen Blutgrätsche an. Aua! Und das alles nur im Kampf um größtmögliche Raumgewinne auf dem digitalen Spielfeld.
Die Magdeburger MZ-Korrespondenten Hagen Eichler und Jan Schumann werfen einen ironisch heiteren Blick auf die Akteure und die Ereignisse rund um die Landespolitik.
Einer anderen Art von Sportlichkeit widmet sich SPD-Landeschef Burkhard Lischka im Bundestag: Er gründete mit dem Parteifreund Stefan Schwartze den ersten Arminia-Bielefeld-Fanclub des Parlaments. Man muss wissen: Lischka stammt aus dem Sauerland - da ist der Bielefeld-Kult nicht weit.
Die Kolumnisten raten dennoch davon ab, eine regionale Fanclub-Variante in Sachsen-Anhalts Landtag zu etablieren. Magdeburg oder Halle, im schlimmsten Fall gar beide: Dem Frieden im Parlament zuliebe sollte diese Idee schnellstmöglich wieder verworfen werden.
Software in Sachsen-Anhalts Finanzämtern erkennt „lt“ nicht
Auf Neues reagieren Behörden sehr, sehr verhalten. Sachsen-Anhalts Finanzämter etwa sind ziemlich überrumpelt vom Wirken eines gewissen Martin Luther, der in Wittenberg irgendeine Veränderung der Kirche angeschoben haben soll - Genaues weiß man nicht, die Behördenpost ist noch unterwegs.
So sind die Beamten ratlos, wenn in den Akten eines Steuerpflichtigen die Abkürzung "lt" für evangelisch-lutherisch auftaucht. Lutherisch? Hä? Weil die Software daran scheitert, Lutheraner in die Kategorie "Evangelische" einzusortieren, gibt es regelmäßig Scherereien. Immerhin: Schuld ist nicht Sachsen-Anhalt, das Ursprungsland der Reformation. Die Software stammt vom Bund.
Raucherpausen stiften Unfrieden in der Staatskanzlei Magdeburg
Weißer Rauch über der Staatskanzlei? Was im Vatikan die Wahl eines Papstes bedeutet, heißt in Magdeburg: Der Regierungssprecher macht Raucherpause. Fragen Sie mal Kulturstaatssekretär Gunnar Schellenberger (CDU). Der hat sein Büro ein Stockwerk über Regierungssprecher Matthias Schuppe. Greift Schuppe zur Fluppe, grummelt Schellenberger in vier Wänden: Weißer Rauch zieht rein. Und doch keimt Hoffnung. Wer weiß, wie Schuppe auf ein Weihnachtsgeschenk namens E-Zigarette reagieren würde? Einen Versuch ist es wert. Und kleine Geschenke erhalten die Freundschaft. (mz)