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Jahrzehntelange Karriere Linken-Politiker Wulf Gallert deutet Rückzug aus der Landespolitik an

Er ist der profilierteste Linken-Politiker Sachsen-Anhalts: Wulf Gallert hat nach 30 Jahren im Landtag seinen Abschied aus der Landespolitik angedeutet. „Ich werde für keine Liste mehr kandidieren“, sagte er am Sonntag auf einem Parteitag.

Von Jan Schumann 08.09.2024, 16:37
Sind seine letzten Jahre im Parlament angebrochen? Wulf Gallert im Landtag von Sachsen-Anhalt.
Sind seine letzten Jahre im Parlament angebrochen? Wulf Gallert im Landtag von Sachsen-Anhalt. (Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa)

Magdeburg/MZ - Der Linken-Politiker Wulf Gallert hat seinen Abschied aus der Landespolitik angedeutet. „Ich werde für keine Liste mehr kandidieren“, sagte der 61-Jährige am Sonntag auf dem Landesparteitag der Linken in Magdeburg.

Das Ende seiner Karriere im Landtag 2026 sei „sehr wahrscheinlich“, sagte der gebürtige Havelberger gegenüber der MZ. Über eine Direktkandidatur habe er zwar noch nicht entscheiden – angesichts aktueller Wahl- und Umfrageergebnisse ist der Gewinn von Direktmandaten für die Linke aber unwahrscheinlich.

Gallert organisierte einst das „Magdeburger Modell“

Seit Jahrzehnten gilt Gallert als Galionsfigur der Linken in Sachsen-Anhalt, er machte sich auch bundesweit einen Namen. Der Lehrer war 1994 erstmals für die PDS in den Landtag eingezogen. Dort war er einer der zentralen Organisatoren des „Magdeburger Modells“: der SPD-Minderheitsregierung mit PDS-Tolerierung.

Von 2004 bis 2016 war Gallert Fraktionsvorsitzender von PDS und Linkspartei. Dreimal trat er als Spitzenkandidat bei Landtagswahlen an: Sein Ziel, erster linker Ministerpräsident der Bundesrepublik zu werden, erfüllte sich allerdings nicht. Aktuell ist er Vize-Landtagspräsident.