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Lehrerverband bezieht Stellung Lehrerverband bezieht Stellung: Schüler protestieren gegen Mathe-Abi-Prüfung

06.05.2019, 06:37
War das Mathe-Abitur in Sachsen-Anhalt zu schwer? Schüler haben jetzt eine Petion gestartet.
War das Mathe-Abitur in Sachsen-Anhalt zu schwer? Schüler haben jetzt eine Petion gestartet. dpa

Berlin - Schüler mehrerer Bundesländer wehren sich gegen ihrer Meinung nach zu schwere Abiturprüfungen im Fach Mathematik. In Bayern, Niedersachsen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Bremen und Berlin beschwerten sie sich mit Online-Petitionen darüber.

Bis zum Sonntagnachmittag wurden diese von Zehntausenden Mitstreitern unterstützt. In Bayern und Niedersachsen kündigten die Kultusministerien an, die Prüfung zu überprüfen.

„Die Ansprüche an Abiturienten der vergangenen Jahre stiegen und sanken unregelmäßig. Jedoch war jedes Abitur in diesem Zeitraum durchaus zu bewerkstelligen“, heißt es in der Petition für Thüringen, die bis zum Sonntagabend rund 2300 Unterzeichner hatte. Die Prüfung wurde am vergangenen Freitag bundesweit geschrieben.

„Die diesjährige Prüfung zeigte unter anderem Aufgabenstellungen auf, die wir als Schüler nie als solche behandelt haben“, schreiben die Initiatoren in Sachsen-Anhalt, wo es bis Sonntagabend 137 Unterschriften gab. „Deswegen hoffen wir, die Abiturienten und Abiturientinnen Sachsen-Anhalts des Jahrganges 2018/19, auf eine Herabsetzung des Bewertungsmaßstabes.“, heißt es dort weiter.

In in einer Petition aus Bremen, die bis Sonntagabend knapp 2000 Unterstützer hatte, heißt es: „Mit dieser Petition bitten wir um eine Stellungnahme der Bremer Bildungsbehörde und eine faire Lösung für die Abiturient/innen, die im Mathematikunterricht in Bremen nicht ausreichend auf das Niveau der diesjährigen Abiturklausuren vorbereitet worden sind.“

Die Sprecherin der Bremer Bildungsbehörde, Annette Kemp, sagte Radio Bremen: „Wir werden den Sachverhalt sehr schnell überprüfen und werden uns auch mit den Kollegen aus anderen Bundesländern kurzschließen.“

Hier geht es zur Online-Petition aus Sachsen-Anhalt

Lehrerverband: Mathe-Abi war nicht zu schwer

Aus Sicht der sachsen-anhaltischen Lehrervertreter ist die Prüfung allerdings nicht zu schwer gewesen. Die Aufgaben seien anspruchsvoll, entsprächen aber dem Lehrplan, sagte der Landeschef des Philologenverbands, Thomas Gaube, am Montagmorgen dem Radiosender MDR Aktuell.

Mit den Schülern selbst hätten die Lehrkräfte über das Wochenende noch kein Gespräche führen können, sagte Gaube dem MDR weiter. Von den Fachkollegen habe es jedoch, anders als im vorigen Jahr, keinen Aufschrei gegeben.

Im Frühjahr 2018 hatten mehrere Lehrer in Sachsen-Anhalt moniert, manche Aufgaben auf Leistungskurs-Niveau seien nicht lösbar gewesen. Das Bildungsministerium wies die Vorwürfe nach einer Überprüfung als unbegründet zurück.

Laut Gaube vom Philologenverband gab es in diesem Jahr wieder Aufgaben in der Wahrscheinlichkeitsrechnung nach ähnlichem Muster. „Insofern waren unsere Schüler und auch die Kollegen ganz sicher nicht überrascht.“ Es könne jedoch immer wieder vorkommen, dass ein Kollege die Schüler nicht so optimal auf einzelne Aufgabenformate vorbereite.

Auch der Deutsche Lehrerverband sieht keine Anzeichen, dass die Aufgaben zu schwierig waren. Inzwischen bedienen sich alle Bundesländer in mehreren Fächern aus gemeinsamen Aufgaben-Pools. (dpa/red)