Kommentar zum Lehrermangel Kommentar zum Lehrermangel: Flickenteppich in Bildungseinrichtungen

Halle (Saale) - Es ist das miese Zeugnis, das viele befürchtet haben: Sachsen-Anhalt hat so wenige Lehrer, dass Unterrichtsausfälle im neuen Schuljahr zum System gehören werden. Von oben betrachtet trifft es zunächst die kleineren Sektoren: Förderschulen, Gesamtschulen, Berufsschulen. Doch es ist kein Trost, dass es bei den Gymnasien und Grundschulen statistisch gesehen minimal besser aussieht - auch diese Einrichtungen fahren zum Teil personaltechnisch auf der Felge.
Die neue Landesregierung bekommt die Quittung, die die Vorgänger zu verantworten haben. Eines der Argumente des rigiden Sparkurses der Vergangenheit: Wir haben dieses Land wieder regierbar gemacht. Das stimmt in Teilen. Aber der Preis, der nun in den Schulen gezahlt wird, ist zu hoch. Die Krise deutete sich ja langfristig an: Schon 2015 stellte das Land so viele Lehrer ein wie nie zuvor. Doch selbst das ist nicht mehr als Flickschusterei. Sachsen-Anhalts Schulen droht der selbe Staubsauger-Effekt wie im ausgedörrten Polizeibereich: Wo ist der Markt, auf dem nun Hunderte Top-Qualifizierte auf Angebote warten? Was jahrelang verschlafen wurde, muss der neuen Regierung eine Warnung sein: Falsche Sparsamkeit rächt sich. (mz)
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