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Kommentar zum Krankheitsrisiko von Lokführern Lokführer sind keine Raffkes

Würde die GDL die schwierigen Arbeitsbedingungen der Lokführer stärker in den Mittelpunkt rücken, hätten sicher viele mehr Verständnis für ihren Arbeitskampf.

Von Alexander Schierholz Aktualisiert: 15.01.2024, 18:15
Mit seinem Gepolter erweist GDL-Chef Claus Weselsky seinem eigenen Berufsstand einen Bärendienst, meint unser Kommentator.
Mit seinem Gepolter erweist GDL-Chef Claus Weselsky seinem eigenen Berufsstand einen Bärendienst, meint unser Kommentator. (Foto: MZ / Stedtler)

Halle/MZ - Für 555 Euro mehr Lohn nur noch 35 Wochenstunden arbeiten – Lokführer sind geldgierige Raffkes, die die ganze Republik in Geiselhaft nehmen. Dieser Eindruck kann leicht entstehen bei einem oberflächlichen Blick auf den Streik der Gewerkschaft GDL. Das stimmt aber so nicht. Indem sie umstandslos das Land lahmlegen können, haben Lokführer tatsächlich eine Macht, von der andere Berufsgruppen nur träumen können. Sie sollten deren Einsatz sorgsam abwägen, sorgsamer als bisher. Was dabei aber untergeht: Lokführer haben auch eine extrem hohe Verantwortung für die ihnen täglich anvertrauten Menschen und Güter; und das bei einer Tätigkeit, die häufiger krank macht als andere.