Honorare für ein KEF-Mitglied Kommentar zu MDR-Gutachten: Die Intendantin ist gefordert
Ein Finanzprüfer des MDR kassierte gleichzeitig Honorar vom Sender, Sachsen-Anhalts Rechnungshofpräsident sieht darin einen Interessenskonflikt. MZ-Redakteur Kai Gauselmann erwartet in der Gutachten-Affäre nun mehr Transparenz.

Magdeburg/MZ - Es ist gut, dass sich Rechnungshofpräsident und KEF-Mitglied Kay Barthel klar von Vorgänger Ralf Seibicke distanziert und seine Beratung des MDR als Interessenskonflikt benennt. Dieser Konflikt ist so offensichtlich, dass es schon frech ist, wenn Seibicke so tut, als sei die Aufregung darum unverständlich.
Die Distanzierung hilft aber nur, den Glaubwürdigkeitsschaden für den Rechnungshof und die KEF zu verringern. Ein Schaden aber bleibt.
Was die Parlamentarier dringend aufklären sollten, ist die Rolle des MDR.
Kai Gauselmann, stellvertretender MZ-Chefredakteur
Beide Institutionen muss man künftig misstrauischer betrachten. Zumal insbesondere die KEF-Spitze eine solche klare öffentliche Distanzierung bisher unterlassen hat. Was Seibicke angeht, ist sein Fall beim Dienstgericht gut aufgehoben. Was die Parlamentarier dringend aufklären sollten, ist die Rolle des MDR.
Denn immer noch ist unklar, was die MDR-Intendantin und damalige ARD-Chefin Karola Wille geritten hat, ausgerechnet den KEF-Vize einzukaufen. Was steht konkret in den Gutachten? Der MDR gibt sie nicht heraus. Warum, wenn doch angeblich alles sauber ist und nichts mit der KEF zu tun hat?
Landtag sollte Antworten einfordern
Soll die Akzeptanz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, die in Sachsen-Anhalt schon geringer ist als anderswo, nicht weiter sinken, muss der MDR Antworten liefern. Und der Landtag sollte sie bei einer Anhörung der Intendantin einfordern.
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