Intrige um den CDU-Vorsitz? Intrige um den CDU-Vorsitz?: Sachsen-Anhalts CDU widerspricht Friedrich Merz

Magdeburg - Sachsen-Anhalts CDU tritt Mutmaßungen von Friedrich Merz über eine Intrige gegen ihn entgegen. Der Bewerber für den Parteivorsitz hatte Kritik an der Verschiebung des Bundesparteitags geübt.
„Es gibt Teile des Parteiestablishments, die verhindern wollen, dass ich Parteivorsitzender werde und damit wird jetzt auch dieser Parteitag verbunden“, sagte Merz im ARD-„Morgenmagazin“.
Landes-Generalsekretär Sven Schulze wies das zurück. „Die Verschiebung des Parteitags ist nicht gegen Friedrich Merz gerichtet“, sagte er der MZ.
Er wisse, dass die Parteispitze intensiv daran gearbeitet habe, den für den 4. Dezember geplanten Bundesparteitag in Stuttgart zu ermöglichen, sagte Schulze. „Mit 1001 Delegierten und 500 Journalisten hätten wir aber mitten in der Corona-Pandemie nicht das richtige Bild abgegeben.“
Er hätte sich eine Aufteilung des großen Parteitags auf mehrere kleinere und digital verbundene Treffen gewünscht. „Ich weiß noch nicht, warum das verworfen wurde, aber sie werden gute Gründe gehabt haben.“
Merz konkurriert mit dem NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet und dem Außenpolitiker Norbert Röttgen um die Nachfolge von CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer. Schulze stellte sich hinter die Bewerbung von Merz. „Gerade bei uns im Osten ist er der Favorit. Das wird auch so bleiben, auch im nächsten Jahr.“ Die Art, wie Merz Politik verkörpere, komme bei der CDU-Basis in Sachsen-Anhalt gut an.
Bereits vor zwei Jahren, als Merz gegen Kramp-Karrenbauer und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn kandidiert hatte, waren die Sympathien der CDU Sachsen-Anhalt eindeutig. Bei einer Mitgliederbefragung kam Merz auf 56 Prozent der Stimmen. Allerdings hat der mit rund 6000 Mitgliedern vergleichsweise kleine CDU-Landesverband nur wenig Einfluss. Bei Bundesparteitagen stellt er zwei Prozent der Delegierten. (mz)