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Immobilien Sachsen-Anhalt: Was lohnt sich mehr - Kaufen oder Mieten?

In Zeiten von hohen Zinsen und der Ansiedlung von Intel bei Magdeburg fragen sich immer mehr Menschen in Sachsen-Anhalt, ob sich eher das Mieten oder der Kauf einer Immobilie lohnt. Darauf gibt es nun eine Antwort. Warum das Jerichower Land in den Top drei bundesweit liegt.

Von Sebastian Rose Aktualisiert: 22.05.2024, 17:13
Selbstnutzer von Immobilien leben laut einer Studie häufig günstiger im Vergleich zu Mietern.
Selbstnutzer von Immobilien leben laut einer Studie häufig günstiger im Vergleich zu Mietern. Symbolfoto: Stephan Schulz/dpa

Magdeburg - Nahezu überall sinken die Immobilienpreise, nur in Sachsen-Anhalt nicht. Laut einer Erhebung des Immobiliendienstleisters McMakler sind die Preise im zweiten Quartal seit langer Zeit wieder erstmals um 0,8 Prozent gefallen, nur in Sachsen-Anhalt nicht. Hier wurden mit einem Plus von 2,1 Prozent die am stärksten steigenden Preise verzeichnet. Allerdings verlangsamte sich demnach auch hier der Preisanstieg deutlich. Lohnt sich also der Immobilienkauf im Vergleich zur Mietwohnung noch?

Wenn es nach der Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) geht, das eine Analyse im Jahr 2023 im Auftrag der Immobilienfirma Accentro veröffentlicht hat, lautet die Antwort vielerorts: Ja!

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Immobilien: Eigenheim meist günstiger als Mietwohnungen

Denn in 328 der 401 deutschen Landkreise lebten Selbstnutzer 2022 günstiger als Mieter. Pro Quadratmeter zahlten sie im Bundesschnitt rund 10,04 Euro statt 10,90 Euro, der Kostenvorteil liege bei acht Prozent. Die Studie bezieht sich hier besonders auf den Immobilienkauf in Bezug auf Mieten mit einem Neuvertrag.

Bei günstigen Altverträgen kann das Ergebnis im individuellen Fall anders aussehen.

Bundesweit am meisten lohnt sich der Immobilienkauf im Übrigen in den Landkreisen Sömmerda (Thüringen), dem hiesigen Jerichower Land und Oder-Spree (Brandenburg). Der Kostenvorteil gegenüber dem Mieten beträgt im Jerichower Land ganze 49 Prozent. Ein Spitzenwert, auch in Sachsen-Anhalt.

Jerichower Land mit dem größten Kostenvorteil in Sachsen-Anhalt

Im Altmarkkreis Salzwedel ist das Mieten durchschnittlich ebenso deutlich teurer als das Selbstnutzen: ganze 44 Prozent. Darauf folgen der Landkreis Stendal (37,4 Kostenvorteil gegenüber Mieten in Prozent im Jahr 2022), der Landkreis Börde (31,8 Prozent), der Landkreis Wittenberg (25,1 Prozent), der Mansfeld-Südharz (23,5 Prozent), die Stadt Halle/Saale (22,4 Prozent), der Saalekreis (15,1 Prozent), der Burgenlandkreis (13,4 Prozent), der Landkreis Harz (9,5 Prozent), Magdeburg (6,0 Prozent) und der Landkreis Anhalt-Bitterfeld (1,6 Prozent).

Lediglich im Salzlandkreis (-2,3 Prozent) und besonders in Dessau-Roßlau (-18,6 Prozent) lohnt sich das Mieten durchschnittlich laut der Analyse eher.

Generell sei jedoch im Vergleich zu den Vorjahren der finanzielle Vorsprung aufgrund des Zinsanstiegs im Gegensatz zum Mieten gesunken. Allgemein lässt sich sagen, dass Kostenvorteile deutschlandweit vor allem rund um die größeren Städte und im ländlichen Raum existieren.

Wohnimmobilien, so die Studie, sind in Deutschland immer noch recht wertstabil, anders als beispielsweise in den Niederlanden, Frankreich oder England.