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Backhaus erklärt Austritt Gottfried Backhaus erklärt Austritt: Bald zweite AfD-Fraktion im Magdeburger Landtag?

03.06.2017, 09:00

Magdeburg - Wenige Tage nach dem Weggang der Abgeordneten Sarah Sauermann muss die AfD-Fraktion im Magdeburger Landtag einen weiteren Austritt verkraften. Am Freitag verabschiedete sich Gottfried Backhaus mit einer telefonischen Erklärung gegenüber dem Parlamentarischen Geschäftsführer Robert Farle. „Ich vermisse die Bereitschaft des Fraktionsvorsitzenden André Poggenburg, zwischen verschiedenen Positionen zu vermitteln“, sagte der 58-jährige Backhaus der MZ. „Damit kann ich nicht leben.“

Der gelernte Orgelbauer aus Langeneichstädt (Saalekreis) hatte seinen Austritt bereits vor zwei Wochen erwogen. Er ist gesundheitlich schwer angeschlagen, einen Schlaganfall führt er auf die heftigen Anfeindungen innerhalb der AfD zurück.

Im Frühjahr hatte Backhaus seinen Posten als Kreisvorsitzender verloren

Im Frühjahr hatte Backhaus seinen Posten als Kreisvorsitzender verloren. Vor kurzem entzog ihm auch die AfD-Landtagsfraktion sämtliche Funktionen, etwa das Amt als kirchenpolitischer Sprecher. Backhaus spricht von einer „Säuberungsaktion“. Er gehört zu jener Gruppe, die von Parteichef Poggenburg als „Verschwörer“ bekämpft wird. Der AfD-Chef war am Freitagabend nicht zu erreichen.

Am Vortag hatte seine rechte Hand Robert Farle gegen die zuvor ausgetretene Sarah Sauermann ausgeteilt. Diese habe die letzte Landtagssitzung geschwänzt, um den Friseur zu besuchen, sagte Farle in einer Videobotschaft via Facebook.

Backhaus will sich keiner bestehenden anderen Fraktion anschließen. Er sei aber sicher, dass weitere AfD-Abgeordnete austreten werden - mit diesen würde er dann gern eine neue Fraktion bilden. „Ich bin optimistisch, dass wir fünf zusammenbringen.“ (mz)