Kommentar zum Aus für Skikurse Für die Schule nur noch das Allernötigste
Erst die Kürzung bei Förderstunden, jetzt die Abschaffung der Skikurse - der Kurs von Ministerin Feußner zeigt, wie prekär die Lage in den Schulen ist.

Magdeburg/MZ - In Sonntagsreden wird gern eine Schule beschworen, die mehr ist als ein Lernort. Ein „Lebensort“ soll sie sein, heißt es dann, sie soll Schülern die Gelegenheit geben, sich vielfältig zu erproben, die eigenen Fähigkeiten kennenzulernen, über sich hinauszuwachsen.
Von diesem Ideal bricht jetzt ein Stück weg. Sachsen-Anhalt schafft die beliebten Skikurse ab – das hat Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) entschieden.
Es fällt ein gemeinschaftsstiftendes Erlebnis weg
Eine Woche im Hochgebirge, gemeinsam mit Gleichaltrigen zum ersten Mal auf Ski oder Snowboards steigen, hinfallen und wieder aufstehen, abends erschöpft in die Hütte stapfen: Für Teenager ist das ein tolles Erlebnis. Und natürlich ist es ein Luxus. Sachsen-Anhalt kann sich das nicht mehr leisten, entscheidet Feußner. Es ist ein weiterer Schritt, mit dem die Ministerin Schule auf das Allernotwendigste zurückführen will, um Kosten und Lehrerstunden zu sparen.
Wenn sogar schon beim Förderunterricht gekürzt wird, wie sie gerade erst entschieden hat, hat das seine innere Logik. Und doch fällt damit ein gemeinschaftsstiftendes Erlebnis weg, ein Extra. Die Schulen müssen nun sehen, wie sie das ersetzen.
Den Autor erreichen Sie unter: [email protected]
Verstörend wirkt, wie kurzfristig Feußner agiert und nun die Betroffenen unter Druck setzt. Das ist kein respektvoller Umgang miteinander. Auch die CDU rückt immer deutlicher von Feußner ab. Das muss ihr zu denken geben.