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"Fridays for Future" "Fridays for Future": Umweltministerin Dalbert enttäuscht Klimaaktivisten

Von Felix Fahnert 03.09.2019, 19:08
Die Fridays-for-Future-Bewegung will vor 2038 aus der Kohle raus. Sachsen-Anhalts Umweltministerin widerspricht aber.
Die Fridays-for-Future-Bewegung will vor 2038 aus der Kohle raus. Sachsen-Anhalts Umweltministerin widerspricht aber. MZ / Franz Ruch

Magdeburg - Bei einem Treffen mit „Fridays for Future“-Aktivisten aus Sachsen-Anhalt hat sich Umweltministerin Claudia Dalbert (Grüne) gegen deren Forderung ausgesprochen, aus der Kohleenergie bereits bis 2030 auszusteigen. „Ich werde mich nicht dafür einsetzen“, sagte Dalbert. Der Kohlekompromiss, der einen Ausstieg bis 2038 vorsieht, sei eine „großartige Leistung der verschiedenen gesellschaftlichen Akteure“.

Wenn man daran nun etwas ändern wollte, gefährde man den gesamten Kompromiss - und auch die Demokratie. Sie rechne jedoch damit, dass die Ära der Kohleenergie durch ein Ausstiegsgesetz in der Praxis schon zeitiger beendet sein wird. „Das wird dann schneller gehen, als wir gucken können“, sagte Dalbert. Für Sachsen-Anhalt gelte das ohnehin: 2038 werde man längst keine Kohleenergie mehr haben.

Streit um Kohleausstieg: „Fridays for Future“ enttäuscht über Dalbert

Bei den Aktivisten von „Fridays for Future“ sorgte das für Unverständnis. „Sie rechnen damit, dass es einen früheren Ausstieg gibt, aber unterstützen unsere Forderung nicht“, sagte der 19-jährige Jannik Brunke aus Salzwedel. Dabei sei die wissenschaftlich fundiert: Ein früherer Ausstieg sei nötig, um das 1,5-Grad-Ziel noch erreichen zu können. Man sei daher „enttäuscht“. Insgesamt habe man sich bei dem Treffen mehr Konstruktivität und Tatendrang gewünscht.

Bei weiteren Forderungen, etwa, den Klimawandel stärker und nach aktuellem Forschungsstand in den Lehrplänen zu verankern, waren sich Ministerin und Aktivisten einig. Dalbert verwies jedoch darauf, dass hierfür das Bildungsministerium verantwortlich sei. Nach dem Treffen lobte Dalbert das Engagement der Bewegung und betonte: „Wir kämpfen für dieselbe Sache.“ Sie habe den Termin nicht als „Gegeneinander“ empfunden. Bestimmte Forderungen ließen sich jedoch nicht eins zu eins umsetzen.

„Fridays for Future“ zu Gesprächen im Umweltministerium

Zu dem Gesprächstermin in Magdeburg hatte das Landesumweltministerium geladen. Neun Vertreter im Alter von 14 bis 24 Jahren waren dabei. Bereits in der Vorwoche hatte es einen Termin gegeben, bei der die Aktivisten die Fachbereiche des Ministeriums kennengelernt haben. Künftig sollen „Fridays for Future“-Vertreter auch an Sitzungen der Arbeitsgruppe zu den Folgen des Klimawandels teilnehmen, die die Landesregierung ins Leben gerufen hat. (mz)