Freie Wähler begrüßen Überläufer Freie Wähler begrüßen Überläufer: Warum Jost Riecke die SPD verlässt

Magdeburg - Die Freien Wähler in Sachsen-Anhalt begrüßen einen weiteren Überläufer aus einer anderen Partei in ihren Reihen: Der frühere Verbandsdirektor der Wohnungswirtschaft, Jost Riecke, ist von der SPD zu den Freien Wählern gewechselt.
„Politik aus der Mitte der Gesellschaft, kommunal geprägt und regional verwurzelt - das spricht mich an“, sagte Riecke. Er war nach eigenen Angaben zuvor 26 Jahre Mitglied der SPD gewesen. Ende vorigen Jahres hatte er vergebens für den Landesvorsitz der Sozialdemokraten kandidiert.
Seine Mitarbeit in der SPD sei offenbar nicht mehr erwünscht gewesen, sagte Riecke der Deutschen Presse-Agentur. „Da muss man sich dann überlegen, ob man das weiter mitträgt oder nicht.“ Er habe sich für das stärkere Zeichen, den Austritt, entschieden. Zu seinen Ambitionen in der neuen politischen Heimat wollte sich Riecke zunächst nicht festlegen. „Eins nach dem anderen.“
Die Freien Wähler seien eine Partei im Aufbau und er habe Erfahrung darin, Verbände aufzubauen. Diese Erfahrung werde er, wenn erwünscht, gern einbringen.
Die Landesvorsitzende der Freien Wähler, Andrea Menke, freute sich über den neuen Parteifreund. „Mit Jost Riecke haben wir einen weiteren ausgewiesenen Experten und erfahrenen Politiker in unseren Reihen: geradeaus, ehrlich und pragmatisch“, sagte Menke.
Riecke ist der erste bekannte Neuzugang der Freien Wähler aus den Reihen der SPD. Im Frühjahr waren bereits der Bürgermeister von Osterburg, Nico Schulz, und der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Seehausen, Rüdiger Kloth, von der CDU zu den Freien Wählern gewechselt.
Die Freien Wähler verstehen sich als Partei des bürgerschaftlichen Engagements und konzentrieren sich bisher vor allem auf kommunale Themen. In Bayern ist die Partei seit Jahren im Landtag vertreten und seit 2018 an der Regierung beteiligt. Im kommenden Jahr wollen die Freien Wähler auch den Sprung in den Magdeburger Landtag schaffen. Bei der Wahl 2016 kamen sie auf 2,2 Prozent der Stimmen. (dpa)