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Verheerende Feuer Die größten Waldbrände im Harz 2022

Durch anhaltend hohe Temperaturen und Trockenheit, aber auch durch Brandstiftung und Unachtsamkeit kommt es immer wieder zu verheerenden Waldbränden. Vor allem im Harz stehen immer wieder Waldflächen in Flammen.

Aktualisiert: 05.09.2022, 14:22
Im Sommer 2022 musste die Feuerwehr mehrfach zu teils großen Waldbränden ausrücken, so wie hier Mitte August bei Schierke. 
Im Sommer 2022 musste die Feuerwehr mehrfach zu teils großen Waldbränden ausrücken, so wie hier Mitte August bei Schierke.  Foto: picture alliance/dpa | Matthias Bein

Magdeburg/dpa/DUR/it - In diesem Jahr scheinen sich die Waldbrände zu häufen. Vor allem im Hochsommer, der derzeit mit anhaltenden Hitzeperioden für Trockenheit sorgt, brechen immer wieder Feuer in Sachsen-Anhalt aus. Mitunter sind die größten Waldbrände bisher im Harz geschehen, wie ein Blick auf das derzeitige Jahr zeigt. 

Erneuter Großbrand unterhalb des Brockenplateaus

Am 3. September wurde gegen 14.30 Uhr am sogenannten Goetheweg in der Nähe des Aussichtspunktes Goethebahnhof im Harz ein Brand entdeckt, der sich schnell ausbreitete. Bis zum Montag waren rund 150 Hektar Wald unterhalb des Brockens betroffen, zudem hatten sich die Flammen auf ein Moor ausgeweitet.

Die Feuerwehr ist rund um die Uhr im Einsatz und bekämpft den Brand vor allem aus der Luft. Stand 5. September wird es wohl noch mehrere Tage dauern, bis der Brand gelöscht ist.

Großbrand am Auerberg im Südharz

Am Auerberg im Südharz ist am 3. September ein Brand ausgebrochen. Bei Schwenda brannte es auf rund 80 Hektar Fläche. Rund 150 Einsatzkräfte der Feuerwehr waren im Einsatz. Nach knapp zwei Tagen war der Brand gelöscht.

Waldbrand bei Schierke im Nationalpark Harz

Mitte August brannte es im Harz bei Schierke. Dort stand ab dem 11. August eine Fläche von zeitweise rund 37 Hektar in Flammen. Die Löscharbeiten dauerten mehrere Tage. Anschließend gab es die Vermutung, dass hier Brandstifter am Werk waren.

Brand am Brocken im Harz

Obwohl der Brand am Brocken im April von der Größe nicht mit dem bei Schierke vergleichbar ist, hatte dieses Feuer andere Herausforderungen für die Feuerwehrleute. Dort hat es Ende April auf rund einem Hektar gebrannt, doch das Feuer wütete in einer Hanglage. Über die Brockenbahn wurden damals Einsatzkräfte, Material und Löschwasser so nahe wie möglich an den Einsatzort gebracht. Auch die beiden Wasserwagen der Harzer Schmalspurbahn waren im Einsatz. 

Brand unterhalb des Brockenplateaus im Harz

Nach dem Brand am Brocken war den Feuerwehrleuten allerdings keine Verschnaufpause gegönnt. Nur zwei Tage später stand erneut eine Waldfläche unterhalb des Brockenplateaus in Flammen. Dort hat eine rund 3.000 Quadratmeter große Grasfläche gebrannt. Mit 20 Einsatzkräfte der Feuerwehr konnte das Feuer laut Feuerwehr jedoch zügig gelöscht werden. 

Brand-Serie im Harz reißt nicht ab: Waldbrand bei Gernrode

Nach den zwei großen Bränden folgte kurze Zeit später schon das dritte Feuer. Ausgebrochen ist der Brand in Gernrode Anfang Mai im Bereich des ehemaligen FDGB-Ferienheims Fritz Heckert und Osterteich neben den Gleisen der Harzer Schmalspurbahnen (HSB). Rund 12.000 Quadratmeter Waldfläche waren betroffen. Die Löschung gestaltete sich auch hier durch die Unzugänglichkeit der Stelle als schwierig. 

Brand im Trecktal im Oberharz am Brocken

Mitte Juni ist es erneut zu einem Großbrand im Oberharz am Brocken gekommen. Rund fünf Hektar, das entspricht etwa sieben Fußballfeldern, standen dort in der Nacht in Flammen. Das Feuer war vermutlich an einem Hochstand ausgebrochen und hat sich von dort aus an einem felsigen Steilhang sowie in der Gegenrichtung in einer acht bis zehn Meter breiten Schneise ausgebreitet. Dabei wurde auch ein weiterer Hochstand zerstört. Vor Ort gewesene Brandursachenermittler gehen aufgrund der Hinweise dem Verdacht nach, dass das Feuer auf eine fahrlässige Brandstiftung zurückgehen könnte. 

Was verursacht Waldbrände?

Waldbrände können zwar auch durch natürliche Ursachen wie Blitzeinschläge entstehen - zumeist liegt es aber am fahrlässigen Verhalten von Menschen. In Kombination mit anhaltender Trockenheit in vielen Waldgebieten ist das sprichwörtlich brandgefährlich.

Laut Rainer Städing, ehrenamtlicher Sprecher vom Bund Deutscher Forstleute, entstehen die meisten Waldbrände durch den Menschen. „Das absichtliche Zündeln ist dabei nicht die häufigste Ursache, obwohl es das natürlich auch gibt“, so der ehemalige Förster. Hauptgrund sei unachtsames Verhalten, wie die achtlos weggeworfene Zigarettenkippe - auch aus dem Auto heraus. „Durch den Fahrtwind glüht die Zigarette nochmal richtig auf. Fällt diese dann in eine trockene Böschung an einem Waldrand, fängt es an zu brennen“, so Städing.