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Fehler im Amtsblatt Falscher Kalender soll schuld sein - Sachsen-Anhalt vergisst einen Ferientag

Für viele Kinder auch in Sachsen-Anhalt sind die Ferien das Beste an der Schule. Das Magdeburger Bildungsministerium hat ihnen jetzt einen Tag zu wenig bewilligt. Was nun?

Von Hagen Eichler 22.07.2022, 14:28
Hurra, endlich frei! Auch für die nächsten Jahre stehen die Ferientermine jetzt fest - wenn auch mit einem Fehler in Sachsen-Anhalt.
Hurra, endlich frei! Auch für die nächsten Jahre stehen die Ferientermine jetzt fest - wenn auch mit einem Fehler in Sachsen-Anhalt. (Foto: Matthias Bein/dpa)

Magdeburg - Seit gut einer Woche sind Sachsen-Anhalts Schüler in den Ferien, und an die Schule denkt derzeit vermutlich niemand. Das Bildungsministerium in Sachsen-Anhalt ist da schon weiter

Die Beamten haben soeben für die nächsten Jahre festgelegt, wann gelernt wird und wann es frei gibt. Im Schulverwaltungsblatt sind die Termine auch schon veröffentlicht. Dumm nur: Es hat sich ein Fehler eingeschlichen. Doppelt dumm für Schüler: Es ist ein Fehler zu ihren Lasten. Ein Ferientag fehlt.

Für 2028/29 ist in Sachsen-Anhalt nur ein beweglicher Ferientag festgelegt

Ein Ministeriumssprecher bestätigte den Fauxpas am Freitag auf MZ-Nachfrage. Es geht um das Schuljahr 2028/29, und dort um die Zahl beweglicher Ferientage – das sind Lern-Auszeiten, deren Termin die Schulen selbst festlegen dürfen. Einer dieser beliebten Tage ist laut Schulverwaltungsblatt für 2028/29 vorgesehen. Zwei müssten es jedoch sein, damit im Schuljahr insgesamt 63 Ferientage zusammenkommen. Darauf haben die Schüler einen Anspruch.

„Das ist ein Fehler, den wir selbstverständlich richtigstellen“, sagte Ministeriumssprecher Elmer Emig der MZ. „Grund war ein fehlerhafter Kalender.“

Landeselternrat von Sachsen-Anhalt machte auf fehlenden Ferientag aufmerksam

Für die Festlegung von Ferien gilt ein zweistufiges Verfahren: Die Sommerferien handeln die Bundesländer untereinander aus. Das soll verhindern, dass Millionen Deutsche zeitgleich Richtung Mittelmeer oder Ostsee aufbrechen. Die sogenannten „kleinen Ferien“ hingegen legt das jeweilige Ministerium selbst fest.

Öffentlich wurde die Panne, weil der Landeselternrat mit den jetzt getroffenen Festlegungen für die Jahre 2024 bis 2030 grundsätzlich unzufrieden ist und dabei auch auf den fehlenden Tag aufmerksam machte. Das Ministerium habe die gemeinsamen Vorschläge von Schüler-, Lehrer- und Elternvertretern weitgehend ignoriert, klagte Elternrats-Chef Matthias Rose am Freitag.

Bildungsministerium vom Landeselternrat von Sachsen-Anhalt „leicht irritiert“

Von 16 Vorschlägen habe das Land lediglich fünf übernommen, moniert er. Früher habe das Motto „Die Ferien gehören den Kindern, Eltern und Lehrkräften“ gegolten, sagte Rose. Wenn nun nicht einmal der rechtzeitige Hinweis auf einen fehlenden Ferientag ernstgenommen werde, „muss man sich schon die Frage stellen, ob der gemeinsame Vorschlag überhaupt in Gänze gelesen wurde“.

Das Bildungsministerium sagte, man nehme die Kritik „leicht irritiert“ zur Kenntnis. Man habe die Verbände zur Ferienregel angehört, sagte Sprecher Emig. Aber: „Aus dem Anhörungsverfahren ergibt sich kein Anspruch darauf, dass die Änderungswünsche aufzunehmen sind.“