Ehemaliger Tagebau Ehemaliger Tagebau in Sachsen-Anhalt: Seen sollen für den Bade- und Wassersport fit gemacht werden

Halle (Saale) - Von der Kohlegrube zum Seglerparadies: Der Bund und die drei Länder Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen haben sich auf die weitere Finanzierung der Braunkohlensanierung geeinigt. Sachsen-Anhalt erhält demnach von 2018 bis 2022 rund 150 Millionen Euro.
„Durch die Einigung kann die Sanierung und Wiedernutzbarmachung der ehemaligen Braunkohlentagebaue ohne Unterbrechung fortgesetzt werden“, sagte Wirtschaftsstaatssekretär Thomas Wünsch (SPD) am Montag. Für das Land sei etwa wichtig, dass Schäden aus dem Böschungsabrutsch Ende Juni am Concordia See in Nachterstedt (Salzlandkreis) mit den Mitteln beseitigt werden können.
Sanierungsarbeiten an Tagebauen in Sachsen-Anhalt: Bitterfeld vor Grundwasseranstieg schützen
Beauftragt mit der Sanierung ist die Mitteldeutsche Bergbauverwaltungs-Gesellschaft (LMBV). Auf MZ-Anfrage teilte diese mit, unter anderem diese Projekte in Angriff zu nehmen: So werden im ehemaligen Tagebau Mücheln, dem heutigen Geiseltalsee, die Ostböschung gesichert und die Fluteinleitung zurückgebaut. An der Goitzsche wird beispielsweise dafür gesorgt, dass die Stadt Bitterfeld vor einem Wiederanstieg des Grundwassers geschützt wird.
Ehemaliger Tagebau: 16 Seen in Sachsen-Anhalt entstanden
Insgesamt stehen für die drei Länder 1,23 Milliarden Euro zur Verfügung. Den Löwenanteil steuert der Bund mit 851 Millionen Euro bei. Bis Ende 2015 hatte die LMBV bereits 3,12 Milliarden Euro in die Sanierung 30 ehemaliger Tagebauseen in Mitteldeutschland (ohne Lausitz) gesteckt.
Allein in Sachsen-Anhalt entstanden 16 Seen. Die Flutung der ehemaligen Tagebaue ist vielfach abgeschlossen. In den meisten Fällen geht es nun darum, die Seen etwa durch das Anlegen von Böschungen so sicher zu machen, dass sie zum Baden und Wassersport genutzt werden können. (mz)