Corona-Maßnahmen Corona-Maßnahmen: Magdeburgs Oberbürgermeister fordert Ende landesweiter Beschränkungen

Magdeburg - Nach Ankündigungen in Thüringen und Sachsen, landesweite Corona-Beschränkungen aufzuheben, werden auch in Sachsen-Anhalt Forderungen laut. Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) sagte der MZ am Montag, er halte eine Delegierung der Verantwortung an Landkreise und kreisfreie Städte für den richtigen Weg.
„Ich sehe keinen Grund, wieso wir schärfer vorgehen sollten als in Thüringen oder Sachsen“, so Trümper. „Wenn ich mir die Infektionszahlen anschaue, fehlt dafür die Begründung.“ Er ist auch Präsident des Städte- und Gemeindebundes Sachsen-Anhalt.
Trümper betonte, das Infektionsrisiko müsse nicht zwingend steigen, wenn Entscheidungen in Kommunen getroffen würden. „Die Lokalpolitiker haben ein extremes Interesse, dass gerade in ihren Regionen nichts passiert.“ Weiterhin zwingend müsse das Abstandsgebot bleiben, so der SPD-Politiker.
Kritischer ist er bei der aktuellen Maskenpflicht. Sie sei sinnvoll in Straßenbahnen und Busse, in Einkaufsgeschäften müsse aus seiner Sicht hingegen keine Pflicht gelten. Einige Läden seien derzeit so leer, „da gruselt es einen“.
Trümper betonte, in Magdeburg habe es im Mai keine einzige Neuinfektion gegeben. Auch Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) hatte bereits gefordert, dass die Entscheidung über Corona-Regeln an Kommunen delegiert werden sollten.
Die Staatskanzlei in Magdeburg betont bisher, sie wolle an ihrem Fahrplan festhalten. Ab 28. Mai gelten weitreichende Lockerungen, unter anderem mit Blick auf Kontaktbeschränkungen, aber auch für die Wirtschaft. (mz)