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Bundestagswahl Bundestagswahl 2017: Petra Sitte führt Sachsen-Anhalts Linke in Wahlkampf

Von Jan Schumann 18.02.2017, 18:08
Petra Sitte führt Sachsen-Anhalts Linke in den Wahlkampf zur Bundestagswahl 2017.
Petra Sitte führt Sachsen-Anhalts Linke in den Wahlkampf zur Bundestagswahl 2017. dpa-Zentralbild

Wittenberg - Die Hallenserin Petra Sitte wird Sachsen-Anhalts Linke in den Bundestagwahlkampf führen. In Wittenberg wählten am Samstag 91,6 Prozent der Delegierten die Bundestagsabgeordnete auf Listenplatz eins. Der einzige Gegenkandidat, ein parteiloser Rentner aus Magdeburg, blieb chancenlos. Auf den nachfolgenden Plätzen folgen der Bundestagsabgeordnete Jan Korte, Landeschefin Birke Bull-Bischoff sowie die Landtagsabgeordneten Matthias Höhn und Eva von Angern.

Petra Sitte führt Sachsen-Anhalts Linke in den Wahlkampf für die Bundestagswahl 2017

Zu Beginn des Parteitags beschwor Landeschefin Bull-Bischoff die Hoffnung auf ein rot-rot-grünes Bündnis. Mit Blick auf den Hype um SPD-Spitzenkandidat Martin Schulz, begleitet von Umfrage-Höhenflügen, sagte Bull-Bischoff: „Nehmen wir die Bewegung im Lager jenseits der CDU als Signal, dass es Bewegung für ein neues Mitte-Links-Bündnis gibt. Wenn wir alles für möglich halten, warum nicht auch das Gute.“

Im Zentrum des Wahlkampfes müsse die Gerechtigkeitsfrage stehen. Bull-Bischoff sagte, Deutschland sei das größte Niedriglohnland Europas, und „Sachsen-Anhalt  hat den größten Anteil an Niedriglohn-Beschäftigung in Deutschland“. Mehr als 21 Prozent der Arbeiter bekämen nicht mehr als den Mindestlohn. Dieser müsse auf zwölf Euro angehoben werden, um Altersarmut zu langfristig verhindern, so die Landeschefin. Staatliches Geld solle es nur noch für Unternehmen geben, die Tariflöhne zahlen. Renten- und Arbeitslosenhilfe müssten auf 1.050 Euro angehoben werden. Auch für kostenlose Bildung stehe die Linke ein. In den Kitas „wollen wir das ab 2021 schrittweise angehen. Das ist ein großer, aber wichtiger Schritt“, so Bull-Bischoff.

Als Gastredner sprach Dietmar Bartsch, Vorsitzender der Bundestagsfraktion, in Wittenberg. Der Abgeordnete sagte, SPD-Spitzenkandidat Martin Schulz habe ohne Frage „die Lethargie der SPD aufgebrochen“. Allerdings sei bislang unklar, für was Schulz politisch stehe. „Was ist denn eigentlich die Substanz dessen, das er bislang angeboten hat?“, fragte Bartsch. Klar sei nur, Schulz kritisiere derzeit das, „was die SPD derzeit im Bundestag beschließt“. Daran müsse er künftig gemessen werden. Ob Schulz der richtige Mann sei, die Interessen Ostdeutschlands stark zu vertreten, sei fraglich. (mz

Delegierte des Landesparteitages der Linkspartei von Sachsen-Anhalt
Delegierte des Landesparteitages der Linkspartei von Sachsen-Anhalt
dpa-Zentralbild