Brandanschlag auf syrische Familie Brandanschlag auf syrische Familie: Polizei räumt Fehler in Ermittlungen ein
Magdeburg - Sachsen-Anhalts Innenministerium hat Fehler der Polizei bei Ermittlungen zu einem möglichen Brandanschlag auf eine syrischen Familie in Magdeburg eingeräumt. Zur Befragung des Vaters hatte die Polizei keine Experten der Mobilen Beratung für Opfer rechter Gewalt zugelassen.
Das Problem werde ausgeräumt, sagten Ministeriumsvertreter am Donnerstag im Innenausschuss des Landtags zu. Der Grünen-Abgeordnete Sebastian Striegel betonte nach dem Ausschuss: „Ich finde es wichtig, dass die Empfehlungen des NSU-Untersuchungsausschusses umgesetzt werden und Opfer Hilfe in Anspruch nehmen können“.
Allerdings wiesen die Behörden im Ausschuss schwere Vorwürfe zurück, ein möglicher rechtsextremer Hintergrund sei von Ermittlern ausgeblendet worden. Diesen Verdacht hatte der Anwalt der syrischen Familie in der „Süddeutschen Zeitung“ geäußert. Der Staatsschutz sei von Beginn an eingeschaltet gewesen, erklärten Ministeriumsvertreter dagegen am Donnerstag.
Zudem sei zügig eine Funkzellenabfrage durchgeführt worden, um Verdächtige zu ermitteln. „Von den schwerwiegenden Vorwürfen ist nicht viel übrig geblieben“, sagte der SPD-Politiker Rüdiger Erben.
Kritisch sei allerdings das Nicht-Hinzuziehen der Mobilen Opferberatung. „Bei Betroffenen, die auf diese Hilfe angewiesen sind, ist das zweifellos ein Problem.“ Ein Täter konnte in dem Fall bisher nicht präsentiert werden. Der Brand datiert auf den Februar. (mz)