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Nach Unwetter Aufräumen ach Unwetterfront in Sachsen-Anhalt: Zugausfälle und Verspätungen

23.06.2017, 09:10
Ines Wende, Mitarbeiterin vom Grünflächenamt, harkt mit ihren Kollegen, nach dem schweren Unwetter, im Herrenkrugpark in Magdeburg die heruntergefallenen Äste zusammen.
Ines Wende, Mitarbeiterin vom Grünflächenamt, harkt mit ihren Kollegen, nach dem schweren Unwetter, im Herrenkrugpark in Magdeburg die heruntergefallenen Äste zusammen. dpa-Zentralbild

Leipzig/Magdeburg - Nach heftigen Unwettern in Sachsen-Anhalt ist die Nacht zum Freitag weitestgehend ruhig geblieben. Die Rettungskräfte waren vor allem mit Aufräumarbeiten beschäftigt, wie Polizei und Feuerwehr mitteilten.

Die extremen Gewitter mit Sturm und Hagel haben aber schwere Schäden im Wörlitzer Gartenreich angerichtet. Die Parkanlagen bleiben bis auf Weiteres gesperrt, wie die Kulturstiftung Dessau-Wörlitz am Freitag in Dessau-Roßlau mitteilte. Es seien nicht nur Äste abgebrochen, sondern auch zahlreiche Bäume umgestürzt. Eine Gefahr für die Besucher sei nicht auszuschließen. Daher bleibe das weitläufige Gelände bis zum Ende aller Aufräumarbeiten gesperrt. Auch die Gondeln und Fähren seien außer Betrieb.

Allein in der Stadt Magdeburg registrierte die Rettungsleitstelle bis zum frühen Morgen fast 380 Einsätze, um vor allem umgestürzte Bäume und abgebrochene Äste zu beseitigen. Am Donnerstagnachmittag hatten heftige Gewitter mit Starkregen und Sturmböen vor allem den Norden des Landes heimgesucht und schwere Schäden angerichtet. Es gab nach Angaben der Polizei mehrere Leichtverletzte.

Im Zoo Magdeburg wütete der Sturm, der Tieranlagen und den alten Baumbestand verwüstete, besonders schlimm. Menschen und Tiere kamen glücklicherweise nicht zu Schaden. Der Zoo wurde geschlossen und die Aufräumarbeiten laufen auf Hochtouren. Ob bereits am Wochenende wieder geöffnet werden kann, ist derzeit noch unklar.

Innenminister Stahlknecht dankt allen Einsatzkräften und Helfern

Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) dankte am Freitag den Einsatzkräften. Sie hätten gezeigt, dass sie hochprofessionell agierten „und mit einer überdurchschnittlichen Leistungsfähigkeit die Sicherheit der Menschen gewährleisten“, hieß es in einer Mitteilung.

Wegen beschädigter Oberleitungen durch umgestürzte Bäume müssen Reisende und Pendler auch am Freitag mit erheblichen Einschränkungen im Bahnverkehr rechnen. Im Fernverkehr waren deshalb am Morgen noch die Strecken Magdeburg-Berlin sowie Leipzig-Bitterfeld-Magdeburg gesperrt, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Die Züge würden über Halle umgeleitet.

Behinderungen im Regionalverkehr der Bahn

Auch im Regionalverkehr gibt es laut Bahn auf gut zehn Strecken Einschränkungen. Schwerpunkte sind Verbindungen von und nach Magdeburg, Dessau-Roßlau sowie Dresden. In den meisten Fällen können gar keine Züge fahren und Reisende müssen auf Busse umsteigen. Die Reparaturarbeiten würden voraussichtlich den gesamten Freitag dauern, hieß es.

Gewitterfront sorgt für zahlreiche Stromausfälle

Die Gewitterfront hat auch im Netzgebiet des enviaM-Netzbetreibers Mitnetz Striom für zahlreiche Stromausfälle gesorgt. In der Spitze waren rund 20.000 Kunden ohne Strom. Am stärksten betroffen waren die Landkreise Altenburger Land, Burgenlandkreis, Elbe-Elster, Leipzig, Mittelsachsen, Nordsachsen, Saalekreis und Zwickau. Insgesamt gab es mehr als 150 Störungen.

Am Donnerstag hatte eine Unwetterfront vor allem den Norden Sachsen-Anhalts heimgesucht. Die Polizeidirektion in Magdeburg berichtete von rund 450 Einsätzen. Vor allem in den nördlichen Landkreisen haben herabstürzende Äste, umgestürzte Bäume sowie herumfliegende Gegenstände Autos und Gebäude beschädigt. In Magdeburg gab es nach Angaben der Stadtwerke zahlreiche Stromausfälle.

Bei Letzlingen und in Magdeburg kippten Lastkraftwagen wegen des Windes um. In Gommern (Kreis Jerichower Land) knickte durch den Starkwind die Kirchturmspitze ab.

Das Metal-Festival Full Force bei Gräfenhainichen im Osten Sachsen-Anhalts wurde wegen des Unwetters unterbrochen.

Der Deutsche Wetterdienst registrierte am Donnerstag Sturmböen von bis zu 96 Kilometern pro Stunde in Ummendorf (Landkreis Börde) und 93 Kilometern pro Stunde in Seehausen in der Altmark. Die meiste Regen fiel demnach in Zielitz (Landkreis Börde) mit 34 Litern pro Quadratmeter.

Detaillierte Informationen zu den aktuellen Verspätungen der Deutschen Bahn und Zugausfällen erhalten Sie hier: Ist mein Zug pünktlich  und unter Baubedingte Fahrplanänderungen. (mz/dpa)