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Abgang rechtsaußen Andre Poggenburg verlässt AfD Nachfolger Martin Reichardt

Von Hagen Eichler 11.01.2019, 06:59
André Poggenburg verlässt die AfD.
André Poggenburg verlässt die AfD. imago stock&people

Magdeburg - Der frühere AfD-Landesvorsitzende André Poggenburg ist aus der AfD ausgetreten. Das bestätigte sein Nachfolger Martin Reichardt der MZ am späten Donnerstagabend. In einem Rücktrittsschreiben, das der MZ vorliegt, spricht Poggenburg vom Austritt „mit sofortiger Wirkung“.

Er fühle sich der AfD und vielen ihrer Mitglieder weiterhin verbunden. „Leider hat die Entwicklung innerhalb der AfD in den letzten Wochen und Monaten aber gezeigt, dass diese nicht mehr wirklich meine politische Heimat ist.“

„Aufbruch deutscher Patrioten“ (AdP) - Neue Partei in Gründung?

Poggenburg will offenbar eine neue Rechts-Partei gründen. Im Internet findet sich bereits ein Logo mit blauer Kornblume und dem Namen „Aufbruch deutscher Patrioten“ (AdP). Die Internetadresse unter diesem Namen soll bereits im Oktober reserviert worden sein. Laut einer gleichnamigen Facebook-Seite fungiert Poggenburg als Vorsitzender. Die neue Poggenburg-Partei will bei den diesjährigen Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg antreten.

Der 43-Jährige aus dem Burgenlandkreis hatte die AfD in den Landtagswahlkampf 2016 geführt und mit 24,3 Prozent ein bis heute unerreichtes Ergebnis erreicht. Im März 2018 geriet er wegen einer rassistischen Rede unter heftigen Beschuss, die Landtagsfraktion zwang ihn zum Rücktritt. Seither ist er in der Partei zunehmend isoliert.

AfD-Bundesspitze nennt das Unterfangen „aussichtslos“

Ihm und seinen Mitstreitern sei bewusst, dass jede Neugründung und Abspaltung große Risiken berge, so Poggenburg. „Aber dass wir die Fünf-Prozent-Hürde im Osten schaffen, davon gehen wir aus.“ Beobachter räumen Poggenburgs Projekt durchaus Chancen ein. Die AfD-Bundesspitze nannte das Unterfangen hingegen „aussichtslos“.

AfD-Landeschef Reichardt sprach von einem „folgerichtigen“ Entschluss. „Das ist ein klares Zeichen dafür, dass man mit Gerede von ‚Volksgemeinschaft‘ keine Zukunft in dieser Partei hat.“ (mz)