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Schaubergwerk in Sachsen-Anhalt Am Tor zur Hölle- die Geschichte der seltenen Harzer- Steinkohle

Vor Hunderten von Jahren grub eine arme Familie mit ihren Kindern unter widrigsten Bedingungen nach der seltenen Harzer Steinkohle. Ohne den Rabensteiner-Stollen-Verein wären ihre Geschichten längst vergessen.

Von Susann Mertz 14.10.2025, 07:00
Holger Oppermann (69), der ehemalige Kaufmann ist heute Rentner und Grubenführer im Rabensteiner Stollen. Geschichten selbst erzählen, statt Couch und Fernsehen.
Holger Oppermann (69), der ehemalige Kaufmann ist heute Rentner und Grubenführer im Rabensteiner Stollen. Geschichten selbst erzählen, statt Couch und Fernsehen. Foto: Susann Mertz

Ilfeld/ MZ. - Endlose Schwärze. Klack. Klack. Klack. Dumpf durchdringt der Schlag den engen, dunklen Gang. Etwas bröckelt von der Wand. Es ist schwarz, aber das sieht sie nicht, sie hofft es nur. Die Kleider kleben nass am Körper. Ist es Schweiß oder das kalte Wasser der Wände? Geduckt, gedrungen – jedes Gliedmaß wird an den kalten Stein des 80 Zentimeter engen Schachts gedrückt. Nicht, dass sie es auch bekommt. Weitermachen. Eine kleine Hand reicht ihr ein weiteres Stück. Heute sind sie nur zu zweit, ihr Mann hat die dritte Lungenentzündung. Stundenlang kein Sonnenlicht. Man sieht nichts.