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AfD-Referentin sexuell belästigt? AfD: Überraschende Wende in Hotel-Affäre um Referentin

Von Hagen Eichler 12.06.2017, 18:56
Der AfD-Abgeordnete Matthias Büttner
Der AfD-Abgeordnete Matthias Büttner Hagen Eichler

Magdeburg - Fünf Monate nach einem fingierten Suizidalarm gegen die einstige AfD-Referentin Lena K. gibt es eine neue Spur. Die Staatsanwaltschaft Magdeburg ermittelt wegen Notrufmissbrauchs gegen Robby S., einen 23-jährigen AfD-Nachwuchspolitiker. Das bestätigte Behördensprecher Frank Baumgarten der MZ am Montag.

Am 27. Januar hatte ein Unbekannter der Rettungsleitstelle Magdeburg einen vermeintlichen Suizidversuch gemeldet und die Adresse der im Dezember von der AfD-Landtagsfraktion entlassenen Mitarbeiterin genannt. Die Frau sieht darin den Versuch, sie in die Psychiatrie einzuweisen, um sie unmittelbar vor einer Pressekonferenz der AfD zu ihrem Fall unglaubwürdig zu machen.

K. hatte den AfD-Landtagsabgeordneten Matthias Büttner wegen eines sexuellen Übergriffs während einer Dienstreise nach Erfurt angezeigt. Die Staatsanwaltschaft Erfurt ermittelt seither wegen des Verdachts der Vergewaltigung.

Büttner bestreitet die Vorwürfe vehement. Die Staatsanwaltschaft  Magdeburg hat ein ursprünglich „gegen Büttner u.a.“ eingeleitetes Ermittlungsverfahren wegen des Notrufmissbrauchs präzisiert: Im Visier hat sie nunmehr Robby S., ein Mitglied im Landesvorstand der AfD-Parteijugend Junge Alternative (JA). Das Verfahren laufe seit Februar, sagte Behördensprecher Baumgarten.

Büttner selbst steht wegen des Anrufs nicht mehr unter Verdacht. Brisant sind die Ermittlungen auch, weil es zwischen S. und  Büttner Verbindungen geben soll. Nach MZ-Informationen soll S. diesem im Landtagswahlkampf 2016 geholfen haben. Nach der Wahl beschäftigte Büttner S.  zeitweilig als Mitarbeiter. Der Kontakt soll bis heute bestehen. Zuletzt wurden die beiden gemeinsam Ende Mai bei der Eröffnung des Erdgasspeichers Bernburg gesehen.

S. reagierte am Montag nicht auf eine MZ-Anfrage zu dem Vorwurf. Der Landesvorsitzende der JA, Jan Wenzel Schmidt, stellte sich hinter seinen Vorstandskollegen. Er habe von einer Anzeige erfahren und „zweifle stark am Wahrheitsgehalt des Vorwurfs“. (mz)