Kommentar Abitur: Reform in Sachsen-Anhalt ist Schritt zu mehr Vergleichbarkeit
Jan Schumann - Wären die Ferien nicht bereits angebrochen, würde ein Freudenschrei aus den Klassenzimmern dröhnen. In Sachsen-Anhalt wird das Abitur reformiert - wieder mal - und die Pflicht zur Mathematikprüfung gestrichen.
Kritiker befürchten eine Verwässerung des Abiturs - noch weniger Förderung der Naturwissenschaften! Doch die Sorge ist unbegründet.
Denn auch in Zukunft wird kein Schüler um den Mathe-Unterricht umhin kommen. Er ist nicht abwählbar. Stattdessen folgt Sachsen-Anhalt nun dem Beispiel der meisten Bundesländer - etwa Sachsen. Und dort sind sie stolz auf ihr anspruchsvolles Abitur.
Tatsächlich ist die Reform eine Annäherung an den Bundesstandard - ein Schritt zur besseren Vergleichbarkeit. Das verdient Lob, nicht ohne Grund kritisieren Experten seit jeher die unterschiedlichen Abitur-Regeln in der Bundesrepublik.
Allerdings: Ganz unbekannt ist die Neuregelung nicht. Es gab bereits eine Zeit, in der Sachsen-Anhalts Schüler ohne Matheprüfung Zeugnisse bekamen. Das zeigt: Das Land ist und bleibt eine Bildungs-Baustelle mit immer neuen Regelungen und Verordnungen. Dies zu beenden, muss das Ziel des neuen Bildungsministers sein.
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