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Abitur Abitur in Sachsen-Anhalt: Initiative "Faires Abi" sieht Schüler benachteiligt

12.06.2016, 10:15
Die Initiative "Faires Abi" engagiert sich für gleiche Abiturbedingungen in den Bundesländern.
Die Initiative "Faires Abi" engagiert sich für gleiche Abiturbedingungen in den Bundesländern. dpa-Zentralbild

Wernigerode - Die Initiative „Faires Abi“ sieht sachsen-anhaltische Schüler benachteiligt und fordert ein einheitliches Abitur für alle Bundesländer. „In Sachsen-Anhalt sind die Hürden für das Abitur am höchsten“, sagte Winfried Borchert von der Aktionsgruppe aus Wernigerode. Die Leistungsanforderungen seien höher als in anderen Ländern - und es gebe andere Bewertungsmaßstäbe. Diese führten dazu, dass die sachsen-anhaltischen Abiturienten nach dem Abschluss schlechter dastünden.

So müssten die Schüler in der 11. und 12. Klasse sechs Leistungskursfächer belegen, sagte Borchert. Im Nachbarland Sachsen seien es hingegen nur zwei. Zudem fließe jede Zeugnisnote in die Abitur-Endnote ein. In anderen Ländern könnten Schüler bis zu einem Viertel ihrer schlechten Noten einfach ausklammern. „Ein Schüler aus Sachsen-Anhalt mit exakt den gleichen Noten wie ein Schüler aus einem anderen Bundesland bekommt damit ein schlechteres Abiturzeugnis.“

Bei Studienwahl benachteiligt

Das habe Folgen für die Zukunft der Heranwachsenden. „Die Schüler aus Sachsen-Anhalt haben schlechtere Chancen auf einen Studienplatz“, sagte Borchert weiter. Viele Studiengänge seien mit einer Zulassungsbeschränkung, dem sogenannten Numerus Clausus, belegt. Sachsen-Anhalter befänden sich in den langen Bewerberlisten weiter unten und seien damit benachteiligt.

Die Initiative fordert neben dem bundesweit einheitlichen Abitur identische Prüfungsaufgaben über die Landesgrenzen hinaus. „Der Wohnort in Deutschland darf nicht mehr über die Chancen auf ein Abitur entscheiden“, sagte Borchert. (dpa)