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Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Leere in vielen Freibädern

Von Petra Buch 03.08.2007, 06:02

Halle/Magdeburg/dpa. - Ebbe im Freibad: Das Wetter hat den Betreibern von Freibädern in Sachsen-Anhalt das Geschäft bisher verdorben. Laut einer Umfrage bei Kommunen und privaten Betreibern brachen dieBesucherzahlen im Vergleich zum Vorjahr extrem ein. «Der Wettergotthat uns wohl verlassen, der Sommer ist bisher nicht berauschendgewesen», sagte Mathias Nobel, Chef des Freibades am Heidesee inHalle. «Im Vorjahr hatten wir viel mehr warme Tage am Stück, indiesem Jahr nur einzelne kurze Hitzeperioden», sagte er.

Kamen 2006 im Durchschnitt an einem warmen Sommertag bis zu 2500Badegäste ins Heidebad, seien es momentan nur etwa 50 am Tag. DemStrandbad Arendsee in der Altmark blieben auch viele «Badenixen»wegen des Wetters fern. Rund 17 000 Badegäste wurden bisher gezählt.«Im Vorjahr hatten wir in der gesamten Saison 42 000, ob wir dieseZahl in diesem Jahr noch erreichen, darf bezweifelt werden», sagteGeschäftsführer Jost Fischer. «Da muss schon ein ganz starker Augustkommen.»

Kein berauschendes Ergebnis auch in der Region Dessau-Roßlau: «DieBilanz sieht schlecht aus», sagte eine Sprecherin der neuenDoppelstadt. Allein im Dessauer Waldbad wurden zum 2. August nur16 800 Besucher gezählt - im Sommer 2006 kamen bis zu diesem Tag42 900 Badegäste. «Dieses Jahr läuft es ganz schlecht», meinte auchder Betriebsleiter vom Halberstädter See, Gido Maak. Seit Saisonstartim Mai wurden an dem Gewässer nur rund 12 400 Besucher gezählt, imVorjahreszeitraum waren es 38 700. Trotz der Hoffnung, dass sich derSommer doch noch mit heißen Badetagen zurückmelden wird, meinte er:«Die Verluste aus dem bisherigen Jahresverlauf können wir wohl nichtmehr kompensieren.»

«Die Bäder sind immer ein Zuschussgeschäft. Je schlechter dasWetter ist, desto teurer wird es für den Steuerzahler», sagteMagdeburgs Stadtsprecherin Cornelia Poenicke mit Blick auf dieUnterhaltskosten. In den drei Frei- und zwei Strandbädern derLandeshauptstadt lief die Sommersaison bisher so schlecht, dass «PlanB» aus der Schublade gezogen wurde: Jeweils ein Hallenbad inMagdeburg hat offen.

Im einzigen Bad in Stendal war im Juli jede Menge los, denn dieAltmark-Oase hat ein Dach und lockt mit Riesenrutsche undverschiedenen Schwimmbecken. «Wenn es in den Freibädern schlechtläuft, läuft es bei uns immer ganz gut», sagte Geschäftsführer MarcusSchreiber. «Der Juli war mit 12 000 Besuchern sehr gut, weil esdraußen sehr kalt war.» In diesem Jahr zählte die Altmark-Oase bisher80 000 Gäste.

Alle Hoffnungen der Betreiber der Freibäder ruhen auf dem Augustund auch den September. «Der Sommer ist noch nicht vorbei», hieß esübereinstimmend. Dann würden die Freibäder beispielsweise inMagdeburg vermutlich nicht wie bisher geplant am 31. Augustschließen, sondern auch im September geöffnet sein, hieß es.