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Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: AOK und BKK wollen im April fusionieren

Von Bärbel Böttcher 20.02.2009, 10:18
Mehr Wettbewerb unter den Kassen: Nach der Einführung des Gesundheitsfonds unterscheiden sich die gesetzlichen Krankenversicherungen vermutlich vor allem bei Beratung und Service. (FOTO: DPA)
Mehr Wettbewerb unter den Kassen: Nach der Einführung des Gesundheitsfonds unterscheiden sich die gesetzlichen Krankenversicherungen vermutlich vor allem bei Beratung und Service. (FOTO: DPA) AOK

HALLE/MZ. - Der Schritt soll im Aprilerfolgen. Die AOK hat im Land mehr als 750000,die BKK 13000 Mitglieder.

"Insgesamt stärkt ein solcher Zusammenschlussunser Land", so Deh. "Alle 40 Arbeitsplätzeder BKK bleiben in der Region erhalten, undwir können für unsere Versicherten das Leistungs-und Serviceangebot weiter ausbauen." Gegenwärtigsei man dabei, die Leistungskataloge zu vergleichen,sagte Deh. Wo die AOK bessere Leistungen anbiete,profitierten die BKK-Mitglieder - und umgekehrt.Zudem blieben die Standorte der BKK erhalten,die nicht mit denen der AOK deckungsgleichseien, wie in Wolfen (Anhalt-Bitterfeld) undRothenburg (Saalekreis).

Margitta Schütze, Vorstand der BKK Sachsen-Anhalt,sagte der MZ, schon heute gebe es eine guteKooperation mit der AOK. "Wir fühlen uns nichtgeschluckt, sondern bringen unsere Potenzialeein." Schütze fügte hinzu, angesichts derveränderten gesundheitspolitischen Rahmenbedingungensei es für kleine Kassen auf dem Markt sehrschwierig geworden.

Das bestätigt auch Boris Augurzky, Gesundheitsökonomam Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschungin Essen. "Große Kassen haben gegenüber denLeistungserbringern - etwa der Pharmaindustrie- mehr Verhandlungsmacht", sagte er. Sie könntenso bessere Konditionen aushandeln und Kosteneinsparen. Der Wettbewerb, so Augurzky, gehenämlich immer noch über den Preis. Zwar zahlejedes Kassenmitglied den gleichen Beitrag.Aber Kassen, die mit den Zuweisungen aus demGesundheitsfonds nicht auskämen, könnten Zusatzbeiträgeverlangen. Das wollten die Kassen unbedingtvermeiden. Aus diesem Grund werde auch versucht,"interne Kosten gnadenlos zu reduzieren".Ein Weg, das zu erreichen, seien Fusionen.Dadurch gelinge es, Verwaltungskosten zu sparen,etwa durch die gemeinsame Nutzung eines Filialnetzes.

Augurzky prognostiziert, dass es weitere Zusammenschlüssevon Krankenkassen geben werde. Das bestätigtder Präsident des Bundesversicherungsamtes,Josef Hecken. Er erwartet 2009 bundesweitrund 20 Fusionen. Derzeit gibt es noch etwa200 gesetzliche Krankenkassen.