Sachsen Sachsen: 51 Verletzte nach Blitzeinschlag bei Heavy-Metal-Festival
Dresden/dapd. - Schock auf dem Festivalgelände: In Nordsachsen hat ein Blitzschlag 51 Besucher eines Musikfestivals verletzt. Neun von ihnen erlitten schwere Verletzungen, wie ein Sprecher der Polizeidirektion Westsachsen am Sonntag der Nachrichtenagentur dapd sagte. Der Blitz schlug den Angaben zufolge am frühen Sonntagmorgen neben einem Mast mitten auf dem Festivalgelände ein. Zu dem Zeitpunkt hätten sich dort rund 30.000 Heavy-Metal-Fans aufgehalten.
Dutzende Rettungskräfte waren mehrere Stunden im Einsatz, darunter vier Notärzte und 31 Feuerwehrleute. Wie es hieß, mussten drei Personen reanimiert werden. Die Verletzten seien in umliegende Krankenhäuser gebracht worden. Es schwebe niemand mehr in Lebensgefahr. Durch den Stromschlag wurden nach den Angaben der Polizei einige Besucher sogar durch die Luft geschleudert.
Der Polizeisprecher sagte, angesichts der hohen Zahl der Besucher sei das Ganze „noch verhältnismäßig glimpflich ausgegangen“. Wegen des Unwetters verzichteten die Rettungskräfte auf den Einsatz von Hubschraubern.
Das Heavy-Metal-Festival „With Full Force“ wird seit Jahren auf dem Kleinflughafen Roitzschjora nahe Delitzsch unter freiem Himmel ausgerichtet.
Zwtl.: Auch Thüringen und Sachsen-Anhalt betroffen
Auch in anderen Teilen Sachsens und Mitteldeutschlands wütete eine schwere Gewitterfront mit Orkanböen und Starkregen. Vor allem im Erzgebirge, im Vogtland und der Region Zwickau/Werdau hatten Rettungskräfte viel zu tun. Wie die Polizei mitteilte, stürzten zahlreiche Bäume um, zudem wurden viele Straßen überflutet und Kanaldeckel herausgespült.
Im westsächsischen Falkenberg gerieten nach mehreren Blitzschlägen drei Einfamilienhäuser und ein Bungalow in Brand. Ein Haus brannte komplett nieder. Es entstand ein Schaden von mehr als 100.000 Euro. Ein älteres Ehepaar kam wegen Rauchgasvergiftung in die Klinik. Nach ersten Erkenntnissen wurden die Brände durch Blitzschläge in Elektro-Verteilerkästen verursacht.
In Oelsnitz war die Bundesstraße 92 wegen Überflutung gesperrt. In Annaberg-Buchholz stürzte auf einem Parkplatz ein Baum auf ein abgestelltes Auto. Im Auerbacher Ortsteil Reumtengrün musste aus Sicherheitsgründen ein Festzelt mit 700 Besuchern geräumt werden, da es einzustürzen drohte. Verletzt wurde laut Polizei dort niemand.
Auch in Thüringen und Sachsen-Anhalt war die Feuerwehr wegen zahlreicher umgestürzter Bäume und Überflutungen im Dauereinsatz. Bereits in der Nacht zu Samstag schlug in Eisenach ein Blitz in ein Wohnhaus ein. Verletzt wurde dort niemand. Der Brand konnte relativ schnell gelöscht werden. Den Schaden bezifferte die Polizei auf rund 15.000 Euro.