Sachsen Sachsen: 1200 Menschen demonstrieren in Leipzig gegen rechts

Leipzig/dpa. - Das bundesweite Netzwerk „Rassismus tötet!“ hatte zu der Demonstration aufgerufen, um an den zweiten Jahrestag der Ermordung eines Irakers in Leipzig zu erinnern. Der 19-Jährige war nahe des Hauptbahnhofs von zwei Neonazis niedergestochen worden.
Die Route der Demonstranten führte an Orten vorbei, an denen laut Organisatoren seit 1990 fünf weitere Menschen nach Angriffen durch Neonazis starben. „Wir haben mit der Demonstration ein unmissverständliches Zeichen gegen den rassistischen Normalzustand gesetzt“, sagte Organisatorin Miriam Schleicher am Sonntag. Mit einer Zwischenkundgebung vor der Staatsanwaltschaft wollten die Demonstranten gegen staatliche Behörden protestieren, die laut Schleicher nicht alle rechtsextrem motivierten Straftaten als solche anerkennen und aufarbeiten.
Der Demonstrationszug wurde von einer Hundertschaft Polizisten begleitet und führte auch am NPD-Zentrum in der Odermannstraße vorbei. Die Veranstaltung sei friedlich und ohne Zwischenfälle geendet, sagte ein Sprecher der Leipziger Polizei.