Money Money Money...: Zahl der Millionäre im Saalekreis ist geringer geworden

Merseburg - Zwei geknackte Jackpots innerhalb von zwei Tagen - wer hätte für die knapp 85 Millionen im Eurojackpot und die knapp 29 Millionen im Lotto nicht gern sein Konto geöffnet. Leider hat’s im Saalekreis mal wieder nicht geklappt.

Aber es gibt Menschen im Saalekreis, die es auch ohne Lottogewinn auf viel Geld bringen. Die letzte aktuelle Erhebung des Statistischen Landesamtes aus den Lohn- und Einkommenssteuerstatistiken ergab, dass es im Kreis drei Einkommensmillionäre gibt (im Land sind es 64).

Im vorherigen Erhebungszeitraum waren es im Saalekreis sogar zehn (im Land 84). Damit schlug der Saalekreis sogar die Großstädte Halle (sieben) und Magdeburg (neun) und wurde nur von Anhalt-Bitterfeld (13) überflügelt. In den meisten Fällen sind die Millionäre durch Gewerbebetriebe oder durch selbstständige Arbeit zu Geld gekommen. Der durchschnittliche Gesamtbetrag der Einkünfte lag bei den Einkommensmillionären im Land zuletzt bei 1.629.578 Euro, im Saalekreis sogar noch etwas höher, nämlich bei 1.641.333 Euro.

Hinter vorgehaltener Hand erzählt man sich zudem im Kreis, dass die Menschen, die Anfang der 90er Jahre in Spergau Flächen an die Raffinerie verkauft haben, längst ausgesorgt hätten.

„Die Zahlen der Einkommensmillionäre stammen aus den Jahren 2010 und 2007, denn der Gesetzgeber erlaubt uns lediglich, die Zahl aller drei Jahre zu erheben“, erklärt Michael Reichelt, der Präsident des Statistischen Landesamtes. Die aktuellen Millionärszahlen von 2013 soll es Ende des Jahres geben. Grund für die Verzögerung ist die Tatsache, dass man zwei Jahre Zeit, hat eine Einkommenssteuererklärung abzugeben. „Warum es derzeit im Saalekreis weniger Millionäre gibt, lässt sich nicht herausfinden.“

Lotto-Millionäre hat es auf dem Gebiet des heutigen Saalekreises seit 1991 schon sieben gegeben. „Den höchsten Gewinn im Saalekreis erzielte ein Spieler im Jahr 2008, der damals 2,1 Millionen Euro in der Glücksspirale von Lotto gewonnen hat“, sagte Maren Sieb, die Geschäftsführerin von Lotto Sachsen-Anhalt. Bei den Gewinnen ab 50.000 Euro gehörten der Saalekreis und die Stadt Halle im vergangenen Jahr zu den Spitzenreitern in Sachsen-Anhalt. Es gab je vier Glückspilze – so viele wie in keinem anderen Kreis. Im Burgenlandkreis war es nur einer.

Im Mansfeld-Südharz-Kreis gab es keinen Lottospieler, der 2015 mehr als 50.000 Euro gewonnen hat. Im Saalekreis wurden 2015 insgesamt 958.000 Euro gewonnen. In Halle waren es 840.000 Euro. 55 Mal wurde im Saalekreis 2015 eine Summe von mehr als 5.000 Euro gewonnen (in Halle 66 Mal). Bis zum 31. Juli diesen Jahres glückte das im Saalekreis 31 Lottospielern (in Halle 39).

Doch die Saalekreisler scheinen auch so etwas Geld zu haben - wenn man das betrachtet, was die Leute auf der Bank haben. Nimmt man beispielsweise die Saalesparkasse. Das Geldinstitut hatte 2015 Geldeinlagen von knapp 3,36 Milliarden Euro, 1,13 Milliarden davon waren Spareinlagen.

Wenn man weiß, dass 48 Prozent der Kunden aus dem Saalekreis kommen, gehören den 122.880 Menschen zwischen Braunsbedra und Wettin , die hier ein Konto haben, theoretisch 624 Millionen Euro an Spareinlagen. Klingt insgesamt unheimlich viel, ist dann aber pro Kopf wieder eher ernüchternd wenig - nämlich durchschnittlich 5 078 Euro.

Kein Wunder also, wenn es viele immer wieder mit Lotto versuchen. 2015 hat jeder Sachsen-Anhalter und damit auch jeder Bewohner des Saalekreises durchschnittlich 1,55 Euro pro Woche für Lotto ausgegeben. Drei Cent mehr als im Vorjahr. (mz)