Unterwegs mit der Wasserschutzpolizei Wasserschutzpolizei am Geiseltalsee: Achtung Kontrolle!
Mücheln - Die Sonne zeigt sich, die Windverhältnisse sind gut - kurzum, es verspricht ein schöner Tag zu werden. Andreas Knipper aus Hohenmölsen hat beschlossen, ihn mit einem Bekannten beim Angeln auf dem Geiseltalsee zu verbringen. Doch ohne Kontrolle kann er diesmal sein Boot nicht ins Gewässer einsetzen.
Ausweiskontrolle prüft Motornummer
Polizeioberkommissar Wolfgang Krug und Polizeihauptmeister Ralph Rösiger von der Wasserschutzpolizei-Revierstation Halle möchten seine Papiere sehen und machen einen Kontrollgang um sein Boot. Entspricht es der Zulassung für das Gewässer mit höchstens 20 PS? Hat es ein amtliches Kennzeichen? Stimmt die im Ausweis vermerkte Motornummer mit der Nummer des Motors wirklich überein? Wird nach ihm womöglich gefahndet, weil er gestohlen wurde? Hat Andreas Knipper auch einen Fischereischein? Am Ende ist alles okay. Der Hohenmölsener kann die Mission Hecht-Fang starten. Für Wolfgang Krug und Ralph Rösiger geht die Kontrolle weiter.
Zu ihrer Revierstation gehören die Standorte Halle und Bernburg mit jeweils drei Kollegen. Das Gebiet, für das sie verantwortlich sind, umfasst 180 Kilometer Saale von der Elbe bis Thüringen, 45 Kilometer Unstrut, Geiseltal-, Süßer und Hufeisensee. Das ist nicht nur riesig. Momentan müssen die Beamten zudem ohne Boot auskommen und sind auch diesmal rund um den Geiseltalsee nur mit dem Dienstwagen unterwegs.
Südliches Ufer bekannt als illegale Badestelle
Das alte Fünf-Meter-Dienstboot sei verschlissen, begründet Polizeidirektor Frank Rim vom Wasserschutzpolizeirevier Land Sachsen-Anhalt in Magdeburg auf MZ-Nachfrage diesen Umstand. Ein neues Boot sei auch schon beschafft worden. Jetzt erfolge die Einweisung und Ausbildung der Kollegen an der neuen Technik. Einen Übergabetermin gebe es aber noch nicht. Doch Frank Rim beruhigt: Sollte es auf dem Geiseltalsee zu Verstößen kommen, könne der fragliche Bootsbesitzer ja nicht weg, da es rings um den See nur eine Slipanlage an der Marina Mücheln gebe. Vieles ließe sich zudem bei Kontrollrundfahrten mit dem Pkw genauso erkennen. Zudem sei die Saison bald zu Ende. Und die Wasserschutzpolizei arbeite eng mit dem Polizeirevier Saalekreis in Merseburg zusammen. Es gebe auch entsprechende Schulungen für die Merseburger Beamten. Wolfgang Krug und Ralph Rösiger erklären, welche Aufgaben sie vor Ort unter anderem haben:
Im Sommer sei besonders das südliche Ufer bekannt für viele illegale Badestellen. Bootsbesitzer würden dort regelmäßig ufernah den Anker setzen und sich ins nasse Vergnügen stürzen. Ihnen werde dann ein Platzverweis ausgesprochen. Denn Baden sei nur im Strandbad Stöbnitz und am Strand in Frankleben erlaubt, verweisen die Beamten auf die mehrfach am Seeufer veröffentlichte Allgemeinverfügung, die regelt, was möglich ist und was nicht.
Mit 175 PS auf dem Geiseltalsee
Beide haben es dennoch oft genug mit Unbelehrbaren zu tun. Die einen gehen verbotenerweise ihrem Hobby Kitesurfen nach. Die anderen befahren den noch gesperrten nördlichen Seeteil. Erwischt haben sie auch schon einen Bootsbesitzer, dessen Jacht ähnliches Gefährt mit zwei Motoren ausgestattet war und der dann auf dem See alle seine verfügbaren 175 Pferdestärken nutzte.
Die Polizisten nehmen in solchen Fällen Ordnungswidrigkeitsanzeigen auf und leiten sie je nach Art des Vergehens an die Verwaltung des Saalekreises oder das Landesverwaltungsamt in Halle weiter. Von dort werden dann die Briefe mit Buß- und Verwarngeldern verschickt. Recht und Ordnung muss schließlich auch auf dem Geiseltalsee herrschen. (mz)