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Volleyball Volleyball: Slavia Prag kam, sah und siegte

Von ANNE GUCKLAND UND HEINZ BÖTTGER 26.06.2011, 17:31

BRAUNSBEDRA/MZ. - Die 19-Jährige hebt den Arm, schlägt an den Ball, der aber im Netz landet. Die sechs jungen Frauen vom Genthiner Volleyball-Verein haben jetzt noch einmal die Chance, um zu punkten. Und das gelingt ihnen auch. Den Sieg holen sich nur wenige Augenblicke später doch die Tschechinnen mit 25:17.

Am Wochenende sah man auf dem Gelände des Braunsbedraer Stadions nur eins. Bälle, Netze, mit weißen Linien begrenzte Spielfelder, Kinder und Jugendliche in Sportsachen. In diesem Jahr hatte der SV Braunsbedra zum 3. Internationalen Spielfest und zum 19. Landesspielfest im Volleyball eingeladen. 139 Mannschaften mit 1 040 Nachwuchsspielern waren der Einladung gefolgt. Neben Gästen aus dem Bundesgebiet waren auch eine tschechische Mannschaft und neun Teams aus Polen angereist. "In Tschechien gibt es solche Turniere nicht", erklärt Radek Krpac, Trainer von Slavia Prag.

Vor allem um den Spaß und ein gemeinsames Erlebnis als Mannschaft gehe es bei der Teilnahme. Die Junioren-Damen-Mannschaft (U 20) des Vereins trainiert fünf Mal in der Woche. Die fast 1,80 Meter große Bara Purchartová spielt sogar schon bei den Damen und absolvierte in Deutschland bereits ein Probetraining. "Gegen die U 20 vom SV Braunsbedra hatten wir es schwer, haben nur knapp gewonnen", bringt der Trainer die Ergebnisse auf den Punkt. "Aber nur um den Sieg geht es nun wirklich nicht", betont Krpac.

Nach der abgelaufenen Saison soll die Teilnahme am Spielfest ein schöner Abschluss sein. In den fröhlichen Gesichtern der jungen Frauen aus Prag spürt man die Freude. Das bestätigt auch Helga Pehle, die von Anfang an dabei ist. Die frühere Lehrerin aus Braunsbedra kommt jedes Jahr extra von der Ostsee für eine ganze Woche zum Spielfest. Sie ist eine von den 150 ehrenamtlichen Helfern. "Es ist einfach eine ganz tolle Atmosphäre hier", meint sie. Genau diese Atmosphäre begeisterte auch die U 18-Mannschaft von MKS MDK Warschau. Sie war schon im letzten Jahr dabei und überzeugte ihren Trainer Adam Zelazny von einer nochmaligen Teilnahme. "Meine Mädchen waren so begeistert, dass sie diesmal die Organisation selbst übernommen haben", erinnert sich der 65-Jährige. Zelazny kennt sich auch in der internationalen Volleyball-Szene aus. Als Referee pfiff er das kleine Finale der Europameisterschaft 1991 in Berlin. "Es freut mich vor allem, dass hier ein olympischer Wind weht. Die Teilnahme ist wichtig, nicht die Platzierung", lobt er.