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Volleyball Volleyball: Ballsicherer Hobbit

Von Michael Bertram 29.10.2013, 21:05
Den Ball kann Piraten-Libero Dennis Hefter auch mit dem Fuß gut spielen. Viele Jahre begeisterte er sich eher für den Fußball.
Den Ball kann Piraten-Libero Dennis Hefter auch mit dem Fuß gut spielen. Viele Jahre begeisterte er sich eher für den Fußball. P. wölk Lizenz

Spergau/MZ - Wie ein Profi stoppt Dennis Hefter den blau-gelben Ball mit der Brust und lässt ihn auf den Boden fallen. Gegen das anschließende Dribbling hat sein Mitspieler Joren Zeeman keine Chance, er wird einfach getunnelt. Wer die Szene vor dem Spiel des Volleyball-Bundesligisten CV Mitteldeutschland gegen Bühl beobachtet hat, der ahnt, dass Hefter nicht nur in der Halle, sondern auch auf dem Fußballplatz eine gute Figur machen würde. Aus gutem Grund, denn erst in der sechsten Klasse hat der heute 20-Jährige den Rasen gegen das Parkett getauscht und sich für eine Karriere als Volleyballer entschieden. „Meine Eltern haben mich dazu gebracht, schon als Baby war ich bei den Spielen meines Vaters in der Halle“, erzählt Hefter. Beide Elternteile hatten in unteren Ligen gespielt, Vater Michael trainiert heute Mainz-Gonsenheim in der zweiten Bundesliga Süd. „So haben wir immer viel zu erzählen“, meint Hefter. Zudem wäre der Verein des Vaters für den gebürtigen Hessen die Notlösung gewesen - wenn es mit dem Engagement in Spergau in diesem Sommer nicht geklappt hätte.

Aufgebaut hatte den Kontakt Piraten-Trainer Ulf Quell. Denn seit der auch Coach der Juniorenauswahl ist, kennen sich Trainer und Spieler bestens. „Ulf ist ein Supertyp“, schwärmt der U 21-Nationalspieler. „Der hat in Friedrichshafen so viel erreicht und hat Riesenahnung.“ Solange Quell in Spergau arbeitet, könne sich auch der 20-jährige Hefter ein langfristiges Engagement vorstellen: Die Piraten verstehe er nicht nur als Sprungbrett. „Woanders könnte ich vielleicht mehr verdienen, aber da hätte ich womöglich auch einen Trainer, der mit fertigen Spielern arbeitet, und soweit bin ich mit 20 Jahren noch nicht“, erklärt er.

Von seinem Team nur „Heftling“ genannt

Dem sportlichen Erfolg ordnet Hefter alles unter. „Partys sind nicht so mein Ding und bis frühmorgens wegzugehen, wäre in dieser Phase der Saison auch nicht clever“, meint der Neuzugang. Ein Treffen mit den Mitspielern sei hingegen kein Problem, zumal er mit drei von ihnen in einer Wohngemeinschaft lebt. „Da schauen wir uns gegenseitig auf die Finger“, sagt er mit einem Lächeln.

Besonders gut verstehe er sich unter anderem mit Joren Zeeman, Jairo Hooi, Florian Völker und Philipp Trenkler. „Die letzten beiden haben eine ähnliche Laufbahn wie ich“, betont er. Und eine ähnliche Mentalität. Von seinem Team werde er übrigens nur „Heftling“ genannt. Immerhin besser als zu seinen Frankfurter Zeiten, wo der 1,82 Meter große Hefter auf den Spitznamen „Hobbit“ getauft wurde. „Bis zum ersten Lehrgang der Jugendauswahl hatte ich noch als Angreifer gespielt“, erzählt er. Aufgrund seiner Größe habe ihm ein Trainer dann empfohlen , lieber umzuschulen.

Im Fußball wäre es auf die Größe nicht angekommen. „Ich hätte als Zehner gespielt - ich muss nicht die Tore schießen, Vorlagen geben, reicht mir schon“, erklärt Hefter. Eine Rolle, die er auch beim Volleyball ab und zu auskosten kann.