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VfB Imo Merseburg VfB Imo Merseburg: Kay Seidemann wirbelt gegen HFC

Von Olaf Wolf 02.11.2018, 10:32

Merseburg - Hocherhobenen Hauptes verließen die Spieler des VfB Imo Merseburg nach 90 Minuten den Rasen des Stadtstadions in Merseburg. Zwar hatten sie die Pokalpartie vor fast 1.200 Zuschauern gegen den Halleschen FC mit 0:2 verloren, doch der Ärger über die Niederlage hielt sich deutlich in Grenzen.

VfB Imo Merseburg war gegen den HFC lange ebenbürtig

Lange Zeit war von einem Klassenunterschied wenig zu sehen, Gästetrainer Torsten Ziegner hatte seine Mannschaft auf einigen Positionen umgestellt, wohl, um seiner zweiten Reihe eine Chance zu geben. Die hatte mit den Merseburgern allerdings so ihre Probleme, vor allem dann, wenn der flinke Kay Seidemann in Strafraumnähe auftauchte.

Mehrfach wirbelte er die Abwehr der Hallenser durcheinander, hatte sogar den Führungstreffer auf den Schlappen. „Wenn man die Konstellation hier sieht, viel Glück, viel Leidenschaft und der Glaube daran, wenn man das lange aufrechterhält, dann kann man auch was reißen. Das haben wir lange aufrechterhalten und eigentlich bis zur letzten Sekunde super Fußball gespielt und dagegengehalten. Ich bin einfach stolz auf die Mannschaft“, sagte Trainer Recardo Egel nach dem Spiel.

Kay Seidemann hatte seine anfängliche Zurückhaltung schnell abgelegt, brachte den Gegner mit seiner Wendigkeit mehrfach in Verlegenheit. Er selbst sagte später mit einem gewissen Respekt zum Pokalgegner aus Halle: „Sicherlich sind sie in ihrer individuellen Klasse, ihrer Physis und dem taktischen Verständnis besser.“ Den Vorteilen des HFC setzten die Merseburger vor allem Kampfgeist und Willen entgegen.

Youngster Kay Seidemann ohne Nervosität gegen den HFC

Nervös sei er vor dem Spiel eigentlich nicht gewesen, lässt er die Minuten vor dem Anpfiff nochmals Revue passieren. Der 18-Jährige, der neben der ersten Mannschaft auch im Regionalliga-Team der A-Jugend spielt, genieße jeden Augenblick seines Einsatzes bei den „Großen“. „Das macht mir nichts aus“, erklärte Kay Seidemann zum Thema Doppelbelastung.

In der vergangenen Saison hatte der Mittelfeldakteur in der U19 nicht weniger als 20 Mal getroffen, schoss in der aktuellen Spielzeit bereits vier Tore. „Es macht mir Spaß, in der ersten Mannschaft zu spielen. Wir haben hier eine richtig gute Stimmung“ , berichtet er über das Team. Fünf Tore bei der Ersten bestätigen, das er dort bereits angekommen ist. Und am Mittwoch brachte er auch den HFC zum Zittern.

VfB-Trainer Egel zufrieden: „Wir haben dem HFC alles abverlangt“

Bis zum Schluss boten die Merseburger dem Favoriten aus Halle Paroli, erarbeiteten sich selbst einige Chancen. In der 18. Minute hatte Kay Seidemann sogar das 1:0 auf dem Schlappen, scheiterte allerdings am halleschen Torwart Tom Müller. In der 57. Minute umkurvte er gekonnt die Abwehrspezialisten des HFC, schoss allerdings am leeren Tor vorbei. Auch die Imo-Abwehr stand lange Zeit sicher. Und wenn die doch mal überwunden wurde, war Lukas Wurster zur Stelle. Es war ein Auftritt, der zeigte, warum Imo in der Verbandsliga zurecht noch ungeschlagen ist.

So dauerte es bis zur 63. Minute, ehe Pascal Sohm zum 0:1 einlochte und Braydon Manu in der 71. Minute den Endstand zum 2:0 hergestellt hatte. Zuvor hatte Gästetrainer Ziegner allerdings reagiert und mit Bentley Baxter Bahn und Davud Tuma frische Kräfte gebracht. „Wir haben dem HFC alles abverlangt“, folgerte Egel aus dem Duell mit dem großen Favoriten.

„Wir wollen das Erlebnis mitnehmen“, richtete der Trainer nach dem Spiel dann aber sofort den Blick auf die nächste Liga-Herausforderung. Gegen Kelbra geht es am Sonntag bereits wieder um Punkte in der Verbandsliga. „Wir wissen, dass wir gegen Stärkere mithalten können und dass wir dagegenhalten können. Das nehmen wir für das Selbstvertrauen für die nächsten Aufgaben mit“, zog Recardo Egel aus dem Duell mit dem HFC viel Positives.

Kay Seidemann, der die Minuten nach dem Spiel auf dem Feld kurz genoss und den verdienten Applaus des einheimischen Publikums mitnahm, meinte mit einem schelmischen Schmunzeln: „Wäre es ein Ligaspiel, wäre ein Punkt verdient gewesen.“

(mz)