Ursache für Havarie in Leuna Ursache für Havarie in Leuna: Fast 100 Jahre altes Rohr gerissen

Leuna - In der Nacht zu Donnerstag wurde der Bruch einer Trinkwasserleitung in Leuna repariert. In dieser Zeit hatten 7.000 Kunden in der Kernstadt Leuna und den Ortsteilen Daspig, Göhlitzsch, Rössen und Ockendorf kein Wasser.
„Der Rohrbruch war direkt hinter der Abnahme des Wasserwerkes der Infra Leuna, von denen wir das Wasser beziehen“, so Thomas Adelt, Geschäftsführer des Versorgers Eurawasser. Eine alternative Leitung, um das Wasser umzuleiten, gebe es an dieser Stelle nicht. Festgestellt wurde der Rohrbruch am Mittwochnachmittag von einem Unternehmensmitarbeiter, der in der Nähe arbeitete. „Er bemerkte die nasse Straße, und auf der Wiese haben wir dann gesehen, wo das Wasser rauskommt“, so Adelt.
„Letztlich war es ein Riss, der einmal um das Rohr herumlief und aus dem Wasser herauskam“
Bei der Hauptversorgungsleitung handelt es sich um ein Gussrohr, Baujahr 1920, mit einem Innendurchmesser von 30 Zentimetern. „Letztlich war es ein Riss, der einmal um das Rohr herumlief und aus dem Wasser herauskam.“ Nicht ganz klar ist, wie es zu dem Riss kommen konnte.
Denkbar sei, dass die anhaltende Trockenheit damit zu tun habe. An der Leitung lag ein Stein, der womöglich durch Bewegungen des Bodens zum Riss führte. Durch den eher kleinen Riss blieb jedoch Zeit für die Anwohner, sich auf die Abstellung des Wassers vorzubereiten. Wäre ein Stück herausgebrochen, wäre infolge des Drucks die Wasserfontäne nicht zu übersehen gewesen. Über die Medien habe man die Havarie vermelden lassen, über die sozialen Netzwerke und einige kritische Einrichtungen wurden telefonisch informiert.
„Für die, die kein Internet haben, haben wir auch Lautsprecherdurchsagen gemacht.“ Flächendeckend mit Wasserwagen hätte man die Kernstadt nicht versorgen können. „Bei 2.000 Haushalten ist das nicht mehr möglich“, so Adelt. Nur an Einrichtungen wie dem Seniorenheim gab es einen Wasserwagen.
Dass Gussrohre diesen Alters noch immer genutzt werden, sei nicht ungewöhnlich, so Adelt. Sie haben nicht umsonst eine Abschreibung von 80 Jahren und würden gut halten. Solange solche Leitungen keine Schwierigkeiten bereiten, gebe es keinen Grund, sie auswechseln. Sollten sich jedoch die Rohrbrüche häufen, würde man die Leitung in die Planung aufnehmen und auswechseln müssen.
(mz)