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Ein Toter und über 70 Verletzte auf A9 Unfall mit Flixbus auf A9 bei Leipzig: Ein Toter, Dutzende Verletzte und Notfall-Hotline

Von Michael Bertram 20.05.2019, 16:00
Einsatzkräfte der Feuerwehr stehen an der Unfallstelle neben dem verunglückten Bus.
Einsatzkräfte der Feuerwehr stehen an der Unfallstelle neben dem verunglückten Bus. dpa-Zentralbild

Bad Dürrenberg - Nach dem schweren Busunfall mit einem Toten und mehr als 70 Verletzten auf der A9 bei Bad Dürrenberg hat sich der Landrat des Saalekreises bei den zahlreichen Einsatzkräften für ihre Arbeit bedankt. „Als Landrat bin ich froh, über ein so so gut funktionierendes Rettungswesen zu verfügen, mit dem wir für solche Katastrophen gewappnet sind“, sagte Frank Bannert (CDU) am Montag gegenüber der MZ.

Den Unfallopfern, von denen sich auch am Montag noch viele in Krankenhäusern befanden, und deren Angehörigen sprach Bannert zugleich sein Mitgefühl aus und wünschte ihnen eine schnelle Genesung. Er lobte auch die Zusammenarbeit über Landesgrenzen hinweg, die aus seiner Sicht am Sonntag reibungslos funktioniert hätte. Laut Angaben der Polizei waren nach dem schweren Unfall 31 Feuerwehren aus dem gesamten Umland an die Unglücksstelle geeilt. Hinzu kamen 56 Rettungswagen, acht Rettungshubschrauber und vier Notarztfahrzeuge. Bis in die Nacht hinein dauerte der Einsatz auf der Autobahn A9 an. 

Unfall Flixbus A9: Suche nach der Unfallursache

Am Morgen wurde die Suche nach der Unfallursache fortgesetzt. „Der Bus wurde in der Nacht geborgen und für weitere Untersuchungen sichergestellt“, sagte eine Sprecherin der Polizeiinspektion Halle auf MZ-Anfrage. Unklar war zudem, ob zu den Ermittlungen externe Sachverständige hinzugezogen werden müssen. Keine neuen Angaben gab es zu den Verletzten, die auf 14 Krankenhäuser in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen verteilt worden waren.

Neun von ihnen wurden bei dem Unfall schwer, 63 leicht verletzt. Unter den Schwerverletzten soll sich aus der Busfahrer (59) befinden. Die genaue Identität des Todesopfers, eine Frau, stand laut Angaben der Polizeisprecherin auch am Morgen nach dem schweren Unfall noch nicht fest. Unter den Insassen sollen sich auch mehrere Ausländer befunden haben. Das Basedow-Klinikum in Merseburg, das zahlreiche Verletzte aufnahm, sprach unter anderem von Opfern mit italienischem, chinesischem, aber auch australischem Pass. Die jüngste Insassin des Busses war sechs Jahre alt, die älteste 57. Auch sie sind beide leicht verletzt.

Unfall Flixbus A9: Hotline für Angehörige

Das betroffene Busunternehmen, Flixbus, wollte sich am Montag nicht näher zu dem Unfall äußern. „Wir stehen in engem Kontakt mit den ermittelnden Behörden, deren Untersuchungen aktuell noch andauern“, hieß es in einer schriftlichen Antwort auf eine Anfrage der MZ. „Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis, dass wir uns an Spekulationen zur Unfallursache nicht beteiligen.“ Derzeit liefen auch interne Untersuchungen, die noch nicht abgeschlossen seien. Erst dann wolle das Unternehmen weitere Informationen mitteilten.

Angehörige betroffener Fahrgäste, aber auch Betroffene selbst, können sich laut Angaben von Flixbus für individuelle Auskünfte und Hilfeleistungen an die gebührenfreie Telefonnummer 00800/30013730 wenden. Mitarbeiter würden sich um den Weitertransport Betroffener des Unfalls an ihre jeweiligen Zielorte bemühen, wie es hieß.

Unfall Flixbus A9: Leitplanke bohrte sich durch das Panoramafenster im Oberdeck

Laut Polizeiangaben war der Fernbus am Sonntag auf dem Weg von Berlin nach München, als er gegen 17.30 Uhr in Höhe des Rastplatzes Bachfurt verunglückte. Das Fahrzeug kam von der Fahrbahn ab, touchierte die Böschung und krachte dann auf die Seite.

Eine Leitplanke bohrte sich teilweise durch das Panoramafenster im Oberdeck des Busses. In beiden Fahrtrichtungen bildeten sich aufgrund der Vollsperrung der Autobahn lange Staus. Gegen Mitternacht konnte die Fahrtrichtung Berlin wieder freigegeben werden. Seit 5.30 Uhr rollt der Verkehr wieder in beiden Richtungen.  (mz)

Der Bus kippte laut Polizei in der Nähe des Rastplatzes Bachfurt auf der A9 um.
Der Bus kippte laut Polizei in der Nähe des Rastplatzes Bachfurt auf der A9 um.
Katrin Sieler
Auf der A9 bei Leipzig ist am 19. Mai 2019 zu einem Busunfall gekommen.
Auf der A9 bei Leipzig ist am 19. Mai 2019 zu einem Busunfall gekommen.
Katrin Sieler
Mehr als 60 Personen wurden bei dem Busunglück auf der A9 verletzt.
Mehr als 60 Personen wurden bei dem Busunglück auf der A9 verletzt.
Katrin Sieler
Der Flixbus kam auf der Seite zum Liegen.
Der Flixbus kam auf der Seite zum Liegen.
Katrin Sieler
Viele Rettungskräfte sind vor Ort, um den Verletzten zu helfen.
Viele Rettungskräfte sind vor Ort, um den Verletzten zu helfen.
Anke Losack