Trotz Tablet und Play Station Trotz Tablet und Play Station: Wieviel Lust haben Kinder noch auf Gesellschaftsspiele?

Gröst - Gibt es im Zeitalter von Tablet und Play Station überhaupt noch so etwas wie Familien-Spielenachmittage, wo Kinder und Eltern oder Großeltern noch gemeinsam am Tisch sitzen, Karten spielen oder würfeln? Die Antwort ist „Ja“.
Mitglieder des Kilianvereins der Gemeinde Gröst hatten am Wochenende erstmals dazu eingeladen und sich geradezu akribisch vorbereitet. Dorothea Rüb und Christa Rausch hatten unter Mithilfe von Gröster Eltern hauptsächlich Spiele aus ihrer Kindheit hervorgekramt, um sie dem heutigen Nachwuchs zu präsentieren. Mit weiteren Vereinsmitgliedern fanden dann extra Vorbereitungstreffen statt.
Premiere des Familien-Spielenachmittags in Gröst
Dort wurden alle Spiele erst unter den Erwachsenen ausprobiert und dann für jeden Tisch ein Spieleanleiter festgelegt, der sich in den Regeln genau auskannte und Besucher des Familiennachmittags quasi durch die Spiele führen konnte. Außerdem wurde extra ein Twister-Spiel zusätzlich angeschafft, damit sich die Kleinen auch körperlich bestätigen konnten. Denn bei diesem Spaß geht es darum, auf einer Folie mit verschiedenen bunten Punkten diese jeweils mit Füßen und Händen gleichzeitig auf einer vorgeschriebenen Farbe zu berühren, und das möglichst ohne sich zu verknoten.
Zur Premiere des Familien-Spielenachmittags kamen zur Freude der Organisatoren fast 20 Kinder mit ihren Eltern aus Gröst, Roßbach und Frankleben. Die Mädchen und Jungen im Alter von drei bis elf Jahren waren aber auch eine Herausforderung für die Organisatoren aufgrund ihrer unterschiedlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten. Doch schnell fand sich für jeden etwas.
An Computerspielen kommt man heute dennoch nicht vorbei
Der dreijährige Oskar zum Beispiel war hochkonzentriert beim Geschicklichkeitsspiel „Jenga“ dabei, Teile aus einem Bausteinturm zu entnehmen, ohne dass der Turm dabei umfällt. Seine große Schwester Emma mochte viel lieber das Spiel „Karten klatschen“, eine Variante des bekannten „Memory“. Die Mama der beiden, Jeniffer Walther, fand daran vor allem gut, dass es Koordination und Konzentration der Kinder fördert. In ihrer Familie werde oft gemeinsam gespielt, erzählte sie.
Natürlich komme man heute an Computerspielen nicht vorbei. Für sie sei die Mischung aus beidem die richtige Entscheidung. Aber die Zeit für Computerspiele begrenze sie. Und vielleicht fragen Emma und Oskar in nächster Zeit auch gar nicht danach. Denn Jeniffer Walther fand einige der gerade entdeckten älteren Spiele so gut, dass sie sich beim Nachhausegehen fest vornahm, sie wenn noch möglich im Internet zu bestellen.
Eines hat dieser erste Familien-Spielnachmittag den Initiatoren gezeigt: Ob Tischkegeln oder der Klassiker „Mensch ärgere dich nicht“, auch die Kinder von heute lassen sich davon begeistern. Deshalb hofft Dorothea Rüb nun, dass auch ihre nächste Idee so toll ankommt: Sie möchte künftig jeden Montag von 16 bis 17 Uhr zum Spielen, Basteln und Singen in das ehemalige Pfarrhaus in der Schulstraße 2 einladen. „Kommt und erlebt, wie wir die Zeit froh verbringen. Bringt Eure Freunde, Eltern und Großeltern mit“, heißt es auf dem Flyer, den sie am Wochenende unter ihren Besuchern verteilte. (mz)
