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Ermittlungen nach Tod bei Ü-30-Party Toter nach Ü-30-Party Leuna: War Schlag auf den Hinterkopf die Ursache?

Von Michael Bertram 13.03.2019, 09:00
Eine kaputte Eingangstür am Kulturhaus Leuna zeugt von dem dramatischen Vorfall am Rande einer Party.
Eine kaputte Eingangstür am Kulturhaus Leuna zeugt von dem dramatischen Vorfall am Rande einer Party. Peter Wölk

Leuna - „Du hast ein gutes Herz besessen, nun ruht es still, doch unvergessen“, heißt es in einer knappen Nachricht im sozialen Netzwerk Facebook, das vom Bild einer brennenden Kerze und einer schwarzen Schleife geschmückt wird. „Willi, wir werden Dich nie vergessen“, schreibt die Firma BR Events aus Leipzig im Internet weiter und trägt Trauer um - so die Angaben - einen ihrer besten Mitarbeiter.

Auch in der Nacht zum 3. März war der Sicherheitsmann für die Firma im Einsatz. Im Kulturhaus Leuna sollte der 66-Jährige eine Ü30-Party absichern, dann kam es allerdings zu einer handfesten Auseinandersetzung. Zwei betrunkene Gäste hatten dabei das Opfer und einen Kollegen attackiert. Laut Polizeiangaben hatte zunächst einer der beiden Angreifer, bei dem später ein Promillewert von 0,9 gemessen wurde, den 66-Jährigen mit dem Arm an den Hinterkopf geschlagen. Nachdem es gelungen war, beide Angreifer nach draußen zu schaffen, sackte der 66-Jährige plötzlich leblos zusammen.

Nach Ü-30-Party in Leuna: Security-Mann starb im Krankenhaus

Erst nach einer Weile - nach MZ-Informationen soll mehr als eine halbe Stunde vergangen sein - gelang es, den Mann wiederzubeleben. Er kam ins Krankenhaus, wo er nun starb.

Wie das Polizeirevier in Merseburg mitteilte, hat das Verfahren inzwischen die Staatsanwaltschaft Halle übernommen. Dort versucht man nun rauszubekommen, was zum Tod des 66-Jährigen geführt hat. „Die Frage ist, ob der Schlag ursächlich war oder aber andere gesundheitliche Probleme vorlagen“, wie Staatsanwalt Klaus Wiechmann erklärte. Eine Obduktion des Leichnams soll in den nächsten Tagen Aufschluss darüber geben.

Staatsanwaltschaft: „Dann käme mindestens eine Körperverletzung mit Todesfolge infrage“

Bislang hatte die Polizei gegen die beiden Angreifer wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung ermittelt. Sollte sich ein Zusammenhang zwischen Angriff und Tod des Mannes bestätigen, würde sich das ändern. „Dann käme mindestens eine Körperverletzung mit Todesfolge infrage“, betonte Klaus Wiechmann von der Staatsanwaltschaft.

Nicht nur beim Arbeitgeber des Securitymannes ist nach dessen Tod der Schock groß: „Wir sind zutiefst betroffen. Unsere aufrichtige Anteilnahme gilt der Familie und den Angehörigen des Verstorbenen“, sagte am Montag Martin Halliger, Geschäftsführer der cCe Kulturhaus Leuna GmbH. Auch der Veranstalter der Party, an deren Rande es zu dem Zwischenfall kam, ist bestürzt, wollte sich aktuell aber nicht weiter äußern.

Kurz nach Bekanntwerden des Vorfalls hatte er allerdings versucht, Kontakt mit der Sicherheitsfirma aufzunehmen, um sich nach dem Gesundheitszustand des Opfers zu erkundigen. Wie der Veranstalter gegenüber der MZ betonte, organisiere er die Party bereits seit Jahren in Leuna. So dramatische Vorfälle wie diesen hätte es in der ganzen Zeit jedoch nicht gegeben. (mz)

Erst erhielt der nun verstorbene Sicherheitsmann einen Schlag auf den Hinterkopf, wenig später sackte er leblos zusammen. Jetzt ist der Mann gestorben.
Erst erhielt der nun verstorbene Sicherheitsmann einen Schlag auf den Hinterkopf, wenig später sackte er leblos zusammen. Jetzt ist der Mann gestorben.
picture-alliance/ dpa