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Streit in Burgliebenau  Streit in Burgliebenau : Frieden bei der Feuerwehr?

Von Michael Bertram 15.03.2016, 10:05
Burgliebenaus Ortswehrleiter Mirko Weber will ein größeres Ersatzfahrzeug für den W50 aushandeln als von der Gemeinde vorgesehen. Das 40 Jahre alte Fahrzeug soll demnächst ausrangiert werden.
Burgliebenaus Ortswehrleiter Mirko Weber will ein größeres Ersatzfahrzeug für den W50 aushandeln als von der Gemeinde vorgesehen. Das 40 Jahre alte Fahrzeug soll demnächst ausrangiert werden. Peter Wölk

Burgliebenau/Schkopau - Die Alarmstufe Rot wird heute im Schkopauer Ortsteil Burgliebenau ausgerufen. Grund ist ein Krisengespräch des Gemeindebürgermeisters Andrej Haufe (CDU) mit dem Leiter der Ortsfeuerwehr, Mirko Weber. Der - aber auch Burgliebenaus Ortsbürgermeister Uwe Bechyne (parteilos) - waren Haufe zuletzt sauer aufgestoßen, weil sie ganz offensiv für die Anschaffung eines teureren Löschfahrzeugs trommelten. Das Fass endgültig zum Überlaufen brachte schließlich ein Spendenaufruf: Die Bürger sollten 20.000 Euro zusammentragen, um das teurere Fahrzeug kaufen zu können. In der Folge drohte Schkopaus Bürgermeister sogar disziplinarische Konsequenzen an, sollte man im Ort keine Ruhe geben.

Heute nun soll eine Lösung her. Doch ob das gelingen wird? „Ich habe meine fachliche Meinung - und die vertrete ich auch weiterhin“, zeigt sich Mirko Weber im Vorfeld des Gesprächs wenig einsichtig. Weber, der seinen Lebensunterhalt bei der Berufsfeuerwehr Halle verdient, möchte unbedingt ein Tanklöschfahrzeug LF10. Dieses gewährleiste sowohl eine bessere Löschwasserversorgung als auch die nötige Geländegängigkeit. „60 bis 70 Prozent unserer Einsätze führen uns ins Gelände“, erzählt Weber. „Dafür brauchen wir ein Fahrzeug der höchsten Kategorie.“ Darüber hinaus verweist er auf die zahlreichen Hochwassereinsätze der vergangenen Jahre. Bodenfreiheit sei dabei stets unverzichtbar gewesen. „Hinzu kommt, dass ja nicht nur unser 40 Jahre alter W50 ersetzt wird“, sagt Weber. „Auch den alten Robur haben wir bereits außer Dienst gestellt.“

Die Gemeinde habe durch die Trennung von zwei Einsatzfahrzeugen also schon gespart und könnte nun etwas mehr Geld für ein leistungsfähigeres Fahrzeug ausgeben, so die Logik der Kameraden der Ortsfeuerwehr Burgliebenau. Zudem erkennt der Ortswehrleiter im Bekenntnis zu besserer Technik auch ein Signal in Richtung Bevölkerung und Ehrenamt. „Sechs Prozent der Bevölkerung aus dem Ort sind bei uns Mitglied“, sagt Weber. „Und wenn die Kräfte hier bei einer Alarmierung schon erscheinen, will ich die aus Platzgründen auch nicht wegschicken“, erklärt der Ortswehrleiter mit Blick auf das von der Gemeinde vorgesehene kleinere Fahrzeug.

Im Rathaus bleibt man jedoch dabei: Ein Tragkraftspritzenfahrzeug oder ein mittleres Löschfahrzeug ist in Burgliebenau nicht nötig. Welche Fahrzeuge angeschafft werden, richte sich nach dem Bedarfsplan, der für die gesamte Gemeinde gilt. Und da stets mehrere Wehren bei Notfällen ausrücken, wäre die optimale technische Ausstattung überall sichergestellt. (mz)