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Sammeln als Leidenschaft Sammeln als Leidenschaft: So schafften es 3500 Kostüme in den Schafstädter Verleih

Von Julia Bachmann 21.02.2020, 14:01
Monika Zurek stöbert im Fundus ihres Kostümverleih in Schaftstädt.
Monika Zurek stöbert im Fundus ihres Kostümverleih in Schaftstädt. Katrin Sieler

Schafstädt - „In Schafstädt hat man schon immer viel gefeiert. Da habe ich meinem Mann und mir Kostüme genäht“, erinnert sich Monika Zurek an die Anfänge ihres Kostümverleihs zurück. Die Idee, diese Kostüme dann zu verleihen, beschreibt sie als „riesengroßen Zufall“. Zum Nähen fehlte ihr neben Familie und Arbeit irgendwann die Zeit.

Trotzdem kamen zu den selbstgenähten Stücken im Laufe der Jahre weitere Verkleidungen hinzu. „Es ist eine Leidenschaft, das Sammeln“, gibt die Schafstädterin offen zu. Die Arbeit selbst sei für sie eher ein Hobby: „Es macht einfach Spaß. Man macht es mit Leib und Seele.“

Kostüme sind „immer in Bewegung“

Wie viele Kostüme heute an ihren Kleiderstangen hängen, weiß die Schneiderin gar nicht so genau: „Ich schätze, es sind etwa 3.500 Stück.“ Bei dieser beachtlichen Zahl ist nicht nur für jedes Alter und jede Größe, sondern auch für jeden Anlass etwas dabei. Ob Oktober- oder Mittelalterfeste, Mottopartys oder Weihnachten: Verkleiden geht nicht nur zur Faschingszeit. „In den ersten Jahren hatte ich etwa 50 Kostüme. Die konnte ich nach der Saison zuhängen. Das geht heute nicht mehr“, meint Zurek.

Die Kostüme sind „immer in Bewegung“, da die Nachfrage so groß ist. Einige Kunden kommen mehrfach im Jahr zu ihr oder nehmen zum Teil weite Wege auf sich: Sogar aus Leipzig und Göttingen hat der Verleih Kundschaft. Spannend ist für Monika Zurek die Entwicklung über die Jahre. Die Kostüme werden immer ausgefallener und besonders die Männer werden mutiger.

September 2021 wird sie mit ihrem 30-jährigem Jubiläum in Rente gehen

Das tollste Kostüm, das sie in diesem Jahr verliehen hat, sei ein Bastrock und ein Oberteil aus Kokosnüssen gewesen. „Das habe ich noch nie erlebt, dass ein Mann so zum Fasching geht“, schmunzelt die Schneiderin. So schön die vergangenen Jahre waren, so stressig war es manchmal. „Ohne meine langjährige Freundin Marianne Aschekowski würde ich das alles gar nicht mehr schaffen“, betont Zurek. Um so glücklicher ist sie, dass bald ein Ende in Sicht ist.

Im September 2021 wird sie mit ihrem 30-jährigem Jubiläum in Rente gehen. „Wenn es so weit ist, wird mir schon das Herz bluten“, gibt die Schafstädterin zu. Aber bis dahin freut sie sich darauf, dann mehr Zeit für sich und ihre Enkel zu haben: „Man will noch verreisen und die Welt entdecken. Man will noch was erleben. Ich habe noch so viele Pläne!“ Für ihren Kostümfundus gibt es bereits mehrere Interessenten, so dass der Verleih im Umkreis weitergehen kann - wo genau, verrät sie noch nicht. (mz)

Änderungsarbeiten erledigt Monika Zurek selber an der Nähmaschine.
Änderungsarbeiten erledigt Monika Zurek selber an der Nähmaschine.
Sieler